Beschreibung
Nach Abschluss des Kongresses können wir Ihnen folgende Materialien zur Verfügung stellen:
Der dialogische Hauptvortrag von Dr. Christoph Hutter und Benjamin Häring liegt nun als Film vor. Schauen Sie sich gern in unserem Youtubekanal um. In der Playlist Joint-Conference ISI | DFP 07.-08.06.2024: „Zukunft. Szenisch-kreative Impulse…“ finden Sie den Vortrag in drei Teilen.
Materialien:
ISI-Kongress 2024: Christa Meyer-Gerlach: Eröffnung
dialogischer Hauptvortrag (Powerpoint):
ISI-Kongress 2024: Dr. Christoph Hutter und Benjamin Häring: Die Verführung der Grenzenlosigkeit und die Kraft der Grenzen
Handouts:
ISI-Kongress 2024: WS 1 Hutter, Dr. Christoph: An der Grenze passiert`s
ISI-Kongress 2024: WS 3 Saal, Annett: New Work und Selbstorganisation im Fokus
ISI-Kongress 2024: WS 8 Glauch, Tobias: Evidence Based Trauma Stabilication (ETBS)
ISI-Kongress 2024: WS 9 Obermeyer, Klaus: Scham – eine unterschätzte Zukunftsressource.
ISI-Kongress 2024: WS 12 Schuldt, Karl – Heinz: Den Punkt der Tiefe für Entwicklung erleben
ISI-Kongress 2024: WS 17 Ropers, Inge-Marlen: Kunst = Mensch = Kreativität = Freiheit. (Joseph Beuys)
Unsere Fotogalerie finden Sie etwas weiter unten auf dieser Seite.
Zukunft. Szenisch-kreative Impulse
in Zeiten von Erschütterung und Begrenzung
Wir leben in einer Zeit, in der die wirtschaftliche, subjektive und ökologische Stabilität sowohl kollektiv als auch individuell vielfach von Erschütterungen und Begrenzungen bedroht ist. Aus zeitweiligen Krisen sind dauerhafte Gefährdungen geworden, die uns sowohl gesellschaftlich, als auch persönlich und in unseren
beruflichen Rollen betreffen. Neben den Auswirkungen der Corona Pandemie und der Klimakatastrophe sind die Auswirkungen der Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten längst bei uns angekommen. Wir erleben eskalierende Konfliktlagen in unseren Schulen, Fachkräftemangel in den Organisationen sowie ein hohes Maß an Erschöpfung und Überlastung, die in Beratung und Psychotherapie spürbar werden.
Viele Menschen erleben sich als Teil einer diversen Gesellschaft, in der Fortschritt und Selbstentfaltung einen hohen Stellenwert haben. Durch die sich rasant entwickelnde Digitalisierung unserer Lebensbezüge, durch Konfliktlagen und zunehmend erlebte Ungleichheit haben jedoch viele Menschen das Gefühl, zurückzubleiben. Wichtig ist es genau deswegen, neue Handlungsspielräume in den Blick zu nehmen und auszuloten, welche Gestaltungsmöglichkeiten durch Veränderungsprozesse entstehen.
Wie wollen wir in Zukunft leben angesichts der aktuellen Erschütterungen und Begrenzungen? Welche Anpassungsprozesse können wir ganz persönlich, in unseren beruflichen Rollen, aber auch gesamtgesellschaftlich leisten, damit möglichst viele Menschen auch zukünftig ein lebenswertes und selbstbestimmtes Leben führen können?
Wie können wir als Supervisor:innen, Coaches, Organisationsentwickler:innen, Lehrende und Therapeut:innen zu einer inneren Haltung finden, die von Gegenwarts- und Sinnorientierung geprägt ist und was brauchen wir, um Zukunftskompetenz zu erlangen? Die Psychodramatheorie mit ihrem szenisch-kreativen und handlungsorientierten Potential stellt uns ein reichhaltiges Repertoire zur Verfügung, dass für diese Fragen Orientierung geben kann. Wir freuen uns daher sehr, dass wir Dr. Christoph Hutter aus Münster für den Hauptvortrag gewinnen konnten und eine Vielzahl von Workshops diesen Kongress bereichern werden.
Dieses Jahr findet der ISI Kongress als Joint Conference gemeinsam mit dem Deutschen Fachverband für Psychodrama (DFP) statt.Wir versprechen uns von diesem Diskurs eine besondere Anregung in Richtung unserer Zukunftsgestaltung.
Herzlich laden wir Sie dazu ein und freuen uns auf Ihre Resonanz und auf die Begegnung mit Ihnen.
Ihre
Christa Meyer-Gerlach
sowie das Vorbereitungsteam des DFP und des ISI
weiterlesen…
Bitte beachten Sie:
Während dieser Veranstaltung werden Foto- und/oder Filmaufnahmen (inklusive Ton) angefertigt. Mit Ihrer Teilnahme erklären Sie sich damit einverstanden. Sollten Sie Aufnahmen Ihrer Person ablehnen, sprechen Sie uns bitte im Tagungsbüro an. Vielen Dank.
Programm im Überblick
Freitag, 07. Juni 2024
14:45 Uhr |
Anreise und Anmeldung im Tagungsbüro |
15:30 Uhr |
Begrüßung: Christa Meyer-Gerlach, Maud Bermann |
15:50 Uhr |
Grußwort der DGSv: Robert Erlinghagen |
15:55 Uhr |
Grußwort des AGHPT: Karl-Heinz Schuldt |
16:00 Uhr |
Moderation und Einstimmung ins Thema: Rebecca Naumann, Alfred HInz, Sophie von Knebel |
16:30 Uhr |
dialogischer Hauptvortrag: Dr. Christoph Hutter, Benjamin Häring Die Verführung der Grenzenlosigkeit und die Kraft der Grenzen
Wir leben in erschütternden und erschütterten Zeiten. Ein Teil dieser Erschütterung hängt damit zusammen, dass Grenzen umkämpft sind. Landesgrenzen, ethische Grenzen, Wachstumsgrenzen. Grenzen werden rigide eingefordert. Sie werden aber auch überrannt, ignoriert und in Frage gestellt. Auf der großen Bühne der Weltpolitik erleben wir genau wie in unseren Arbeitsformaten, dass es anstrengend und manchmal beängstigend ist, wenn Grenzen nicht sicher sind und neu abgesteckt werden müssen.
Zugegeben: Ein Plädoyer für einen sensiblen Umgang mit Grenzen klingt etwas aus der Zeit gefallen. In der Moderne dreht sich vieles darum, Grenzen zu überschreiten. Schneller werden und Grenzen überwinden, vielleicht sogar Grenzenlosigkeit sind die Versprechen unserer Zeit. Auf der anderen Seite gibt es den Ruf nach sehr rigiden Grenzen. Die Schotten sollen dicht gemacht werden… Beides wird den Menschen und beides wird einer szenisch-kreativen Arbeit nicht gerecht.
Deshalb stehen Grenzen im Mittelpunkt dieses Vortrags. Was ist eigentlich ein Grenzraum? Zu welchen Erkundungen und Begegnungen lädt er ein? Was wird möglich, wenn wir uns auf „Grenzerfahrungen“ einlassen? Und warum eignet sich das Psychodrama so gut dazu, die Kraft der Grenzen wirksam werden zu lassen? – Um all diese Fragen wird es dabei gehen. weiterlesen…
|
19:00 Uhr |
Ausklang des Tages: Alfred HInz, Rebecca Naumann |
Freitag, 07. Juni 2024: Abendessen und Fest
(Achtung: Findet an einem anderen Ort statt.)
20:00 Uhr |
Ort: Haus 3, Hospitalstr. 107, 22767 Hamburg |
|
Zusätzliche Kosten für Abendessen und Fest: 40 Euro |
|
Darin sind ein Begrüßungsdrink, Wasser und Abendessen (Buffett) enthalten. Weitere Getränke werden vor Ort selbst bezahlt. |
|
Wie kommt man vom Tagungsort zum Tagungsfest in Haus 3?
|
01:00 Uhr |
Ende |
Samstag, 08. Juni 2024 (Berufliche Schule Anckelmannstr.)
Samstagvormittag, 10:00–13:00 Uhr
parallele Workshops Nr. 1 – 10
WS 1 Raum 13.01.26 (18) belegt
Dr. Christoph Hutter
An der Grenze passiert’s – Ein Streifzug durch den Mythos von Ikarus und die psychodramatische Praxis
Der Tübinger Psychoanalytiker Rainer Funk empfiehlt dem modernen Menschen den Mythos von Ikarus zu studieren, wenn er sich mit Fragen der Begrenzung
und Entgrenzung auseinandersetzt. Die engen Grenzen des Minoischen Labyrinths, die Flügel, die die Flucht ermöglichen, die Warnung des Vaters, nur ja die neuen Grenzen einzuhalten und weder zu nahe an die Sonne heranzufliegen noch zu nahe ans Meer, die bewusste Grenzüberschreitung des Sohnes und sein Absturz, die Trauer und Rettung des Vaters – all das sind Grenzthemen, bei denen es sich lohnt, ihnen eine Bühne zu geben. Deshalb starten wir unseren Workshop mit einem Axiodrama zur Ikarusgeschichte.
Das besondere Interesse dieses Workshops gilt aber den Grenzen, mit denen wir in jedem Psychodrama zu tun haben: Menschen kommen von ihrer Lebensbühne, finden sich, je nach Arbeitsformat, wieder auf der Begegnungsbühne der Gruppe oder der Dyade. Von dort überschreiten sie die Grenze zur Spielbühne, um nach dem Spiel den Rückweg auf ihre Lebensbühnen anzutreten. Aber nicht nur der äußere Prozess, auch der innere Prozess des kreativen Zirkels kennt Schwellen und Grenzen: Der Raum des Aufbruchs, der Schritt zum Status nascendi, der Schritt zum Abschluss… In einem zweiten Teil des Workshops werden wir uns diese „psychodramatischen Grenzübertritte“ in den Raum holen. Denn dort brauchen wir besondere Aufmerksamkeit für die Grenzdynamiken, die wir anhand der Ikarusgeschichte kennengelernt haben.
Der dritte und letzte Abschnitt des Workshops beschäftigt sich mit dem psychodramatischen Spiegel. Keine andere psychodramatische Technik ist so gut geeignet, um Grenzdynamiken aufzugreifen und sie zu moderieren. Der Spiegel ist selbst Grenzraum – auf der Bühne und gleichzeitig neben der Bühne. Darin steckt großes Potential!
Drei Zugänge erwarten Sie in diesem Workshop: Der Mythos von Ikarus, der Blick auf die Übergänge in den szenisch-kreativen Prozesstheorien und die Auseinandersetzung mit dem psychodramatischen Spiegel. Aber letztlich geht es in allen drei Durchgängen um das gleiche Thema: Wie können wir Übergänge besser verstehen und sie psychodramatisch gestalten?
Dazu eine herzliche Einladung!
weiterlesen…
WS 2 Raum 13.01.31 (15)
Martina Neumeyer
Grenzen überwinden: Machtkritisches Psychodrama ohne Diskriminierung
Als Psychodramatiker:innen haben wir keine Vorurteile und denken nicht in Schubladen. Rassismus, Sexismus, Antisemitismus, Queerfeindlichkeit,
Klassismus, Lookism, Ageism, Ableismus – das gibt es in der Gesellschaft, aber nicht in unserer Community.
Ist das wahr?
Im Workshop stellen wir unsere begrenzte Sicht auf „das Andere“ in Frage und beleuchten die sieben Diversity-Dimensionen (Charta der Vielfalt) im Kontext von Intersektionalität.
Wie kann macht- und diskriminierungssensibles Arbeiten in Psychotherapie, Supervision, Beratung und Bildungsarbeit aussehen? Welche Aspekte müssen wir in der Weiterbildung und im Miteinander neu bedenken? Wie schütze ich mich als Betroffene:r vor Missachtung, subtiler oder offener Ausgrenzung und Mikroaggressionen? Welche Impulse können von Psycho- und Soziodrama ausgehen, um Diskriminierung in der Gesellschaft entgegenzuwirken und inklusive Räume für persönliches Wachstum und gesellschaftliche Veränderung zu schaffen?
weiterlesen…
WS 3 Raum 13.01.25 (15) belegt
Annett Saal
New Work und Selbstorganisation im Fokus: Ein Drahtseilakt zwischen befreiten Grenzen und begrenzter Freiheit.
Die digitale Transformation manifestiert sich in zahlreichen Phänomenen der Arbeitswelt. Konzepte wie Agilität und Selbstorganisation bringen nicht nur
Veränderungen in der Zusammenarbeit und Führung, sondern auch Experimente mit neuen Organisationsstrukturen und die Entstehung innovativer Arbeitsformen mit sich. Gleichzeitig versuchen immer mehr Unternehmen, wie beispielsweise in Gesundheit, Bildung oder Verwaltung die konzeptionellen Ansätze und Tools der sogenannten „New Work“ in ihre bestehenden Organisationsstrukturen zu integrieren.
Der Workshop beleuchtet praxisnah und mit szenisch-kreativen Methoden, welche Auswirkungen Selbstorganisation in Teams auf das Führungsverständnis hat und welche Psychodynamiken aus Organisations-, Leitungs- und Teamsicht eine Rolle spielen können. Dabei richten wir den Fokus auf die spezifischen Herausforderungen, die uns als Supervisor:innen und Coach:innen in der Begleitung und Beratung von Organisationen, Teams und Führungskräften in der neuen Arbeitswelt begegnen können.
Literaturempfehlungen:
Brinkmann, B. J., & Schattenhofer, K. (2022). Erfolgreiche Teams in der Selbstorganisation: Sechs Aufgaben, damit Teams arbeitsfähig werden – und welche Rolle Führung dabei spielt. München: Vahlen.
Giernalczyk, T., Albrecht, Carla, & Bauernschmitt, F. (Juni 2019). Zwischen Angst und Leidenschaft – eine psychodynamische Perspektive auf Emotionen im New Work. OSC – Organisationsberatung Supervision Coaching, S. 143-157.
Lohmer, M., & Möller, H. (2014). Psychoanalyse in Organisationen. Stuttgart: Kohlhammer.
Starker, V. (2021). Ich war noch niemals in New Work: Ameise Ada und ihre Vision vom agilen Ameisenhaufen. Berlin: Rosenberg Verlag.
von Ameln, F., & Kramer, J. (2007). Organisationen in Bewegung bringen. Heidelberg: Springer Verlag.
weiterlesen…
WS 4 Raum 13.02.19 (18)
Jörg Jelden
Spekulativer Katastrophenalarm: Wenn die Polykrise die Katastrophen zum Tanz bittet
Unsere Gesellschaften, Institutionen, Organisationen und Gemeinschaften sind von einer Vielzahl von gleichzeitigen Transformationen und damit Krisen geprägt.
Diese Polykrise bringt mehr, neue und multiple Katastrophen hervor. Anders als früher treffen diese Katastrophen auf eine instabile Welt. Auf diese Gleichzeitigkeit und das Wechselspiel sind wir als Gesellschaften, … schlecht vorbereitet. Wir werden besser mit Krisen, Katastrophen, Konflikten und Chaos umgehen müssen.
Dabei kann uns das Soziodrama helfen. In dieser Session werden wir soziodramatisch spekulieren. Wir werden multiple Katastrophen co-kreieren , die eine fiktive deutsche Großstadt in Zeiten der Polykrise treffen. Wir werden Szenen dieses Szenarios spielerisch erkunden. Dabei geht es nicht um die Freude am Untergang, sondern darum handlungsfähiger zu werden und besser vorbereitet zu sein.
weiterlesen…
WS 5 Raum 13.02.22 (9)
Robert Erlinghagen
Tiefenanpassung – Was heißt das aus der Perspektive der DGSv?
Wir, der Vorstand der DGSv, gehen – basierend auf den wissenschaftlich fundierten Bewegungen „Kollapsologie“ und „Deep Adaptation“ – davon aus, dass
es für die Verhinderung einiger gravierender Veränderungen unserer Lebensbedingungen zu spät ist. Das Artensterben, die Umweltverschmutzung, die Erwärmung des Klimas werden weiter eskalieren. In der Folge ist damit zu rechnen, dass unsere natürlichen Lebensgrundlagen und auch die darauf aufbauenden sozialen Systeme in massive Krisen geraten und kollabieren werden.
Vorstellungen von einem Kollaps können – wenn man sie denn zulässt und nachvollzieht – Trauer und Angst, vielleicht zunächst auch Verzweiflung auslösen. Als Verband für Berater:innen, für die der Umgang mit Krisen, Zumutungen, Veränderungen zum Kerngeschäft gehört, betrachten wir es als unsere Aufgabe, die Augen vor existenziellen Gefahren nicht zu verschließen, sondern aktiv die Auseinandersetzung damit zu suchen und zu fördern. Wir möchten nicht mehr abstrakt über Gefahren und Kipppunkte sprechen und uns an die Illusion klammern, dass diese Veränderungen noch vermeidbar wären oder weit in der Zukunft liegen. Wir möchten den Gedanken an uns heranlassen, dass es zu spät ist und uns bereits jetzt ereilt. Wir gehen davon aus, dass wir in der Lage sind, lähmende Gefühle zu überwinden, uns neues Wissen anzueignen und dadurch handlungsfähig zu bleiben. Wir empfinden den Abschied von Illusionen als befreiend und inspirierend.
Sehr wahrscheinlich handelt es sich bei den anstehenden und bereits längst sich vollziehenden Veränderungen um etwas anderes als um Krisen, wie wir sie sonst (auch aus der Beratung) kennen. Eine Krise geht vorbei. Auch der Begriff der Transformation passt nicht so recht, weil er suggeriert, dass die Veränderung weitestgehend verlustfrei bewältigt werden können. Deshalb ist die Auseinandersetzung mit diesen existenziellen Veränderungen unserer Lebensgrundlagen auch nicht ein Thema neben vielen anderen, nicht einfach eine weitere Krise. Wir glauben: Es ist eher ein palliativer Prozess.
Man kann es aber auch so sehen: Wir können uns glücklich schätzen, Zeitzeug:innen (und Akteur:innen) eines Prozesses zu sein, der die zerstörerische Ausbeutung der globalen Ressourcen beenden wird. Wir können darauf Einfluss nehmen, ob es zu einem „collapse by disaster“ oder einem „collapse by design“ kommt.
In diesem Workshop wird es darum gehen, gemeinsam zu überlegen, was all das für Supervision, Coaching. Organisationsberatung und die DGSv als Verband bedeutet und wie wir uns an diese veränderte Welt anpassen.
weiterlesen…
WS 6 Raum 13.01.35 (14)
Hatice Aksoy
Herkunft, Ankunft, Zukunft – Psychodramatische Zugänge zur (Biographie-)Arbeit mit Jugendlichen – mit und ohne Migrationsgeschichte – als Beitrag zur Demokratiebildung
Kinder und Jugendliche sind den Ereignissen in ihrer Lebenswelt sowie der Welt draußen
- Klimakrise, Kriege und Konflikte
- Antisemitismus, Rassismus, Diskriminierung, Ausgrenzung
- Migration, Flucht und Vertreibung
- Armut und Hunger
- Gefahren im Internet: Fake News, Cyber-Mobbing, Extremismus u.a.
und den Reaktionen der – zum Teil einander widersprechenden-Erwachsenenwelten ausgeliefert, und sie reagieren darauf immer mehr mit Sprachlosigkeit, Verstummung, Ohnmacht und psychosomatischen Erkrankungen oder mit Gewalt – gegen sich und andere.
Wo sie auch hinschauen oder hinhören, wird ihnen vorgegeben, was sie sehen und hören, wie sie urteilen und wie sie handeln sollen. Das sind die denkbar ungünstigsten Voraussetzungen für eine Erziehung und Bildung zur Mündigkeit und zur Demokratie. – Wie aber steht es um die Erwachsenen, die mit eben diesen Jugendlichen arbeiten?- Wo erleben sie Unsicherheit, Überforderung und stoßen an ihre Grenzen? Was hat bisher gut geholfen, was brauchen sie noch?
Ziel des Workshops:
Mit Hilfe von psychodramatischen und soziodramatischen Instrumenten und Techniken sollen vor dem Hintergrund des Themas Demokratie leben, erleben, reflektieren und schützen
-
die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und die damit verbundenen Herausforderungen für die eigene Rolle,
-
die Perspektive der Kinder und Jugendlichen und
-
Handlungsspielräume für beide Seiten
erlebt und Möglichkeiten der Gestaltung ausprobiert werden.
weiterlesen…
WS 7 Raum 13.01.18 (6)
Ulrike Janßen
„Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das nicht.“ (J. Ringelnatz) – Stolperfallen und Handlungsoptionen im Therapieraum
Die depressive Patientin Frau M. berichtet erstmals lächelnd, dass sie einen Flug gebucht habe für ein verlängertes Wochenende in Wien, um ihre Tochter zu
besuchen. Der junge Mitpatient neben ihr zieht die Augenbrauen hoch, stemmt die Hand auf den Oberschenkel und dreht sich zu ihr: “Das ist nicht dein Ernst? Du fliegst dahin? Weisst du überhaupt, wie hoch die CO2-Emission ist?“ Eigentlich war seitens der Therapeutin ein ganz anderes Thema für die Gruppentherapie heute vorgesehen…
Politische Themen beinhalten ein gewisses Potenzial an Zündstoff vor allem dann, wenn die InteraktionspartnerInnen unterschiedliche Haltungen und Werte vertreten.
BehandlerInnen sehen sich diesbezüglich mit unterschiedlichen Herausforderungen konfrontiert und entsprechend möchte ich zu einem Workshop „aus der Praxis für die Praxis“ für alle im Fachbereich Psychiatrie & Psychotherapie Tätigen und Interessierte einladen zu folgenden Fragestellungen: wie verhalte ich mich als BehandlerIn gegenüber politischen Äußerungen von PatientInnen? Wie sieht es im Zusammenhang damit mit der Neutralität aus? Und was bedeutet dann eigentlich „authentisch und auf Augenhöhe“ in der therapeutischen Beziehungsgestaltung? Lassen sich die eingebrachten politischen Themen therapeutisch konstruktiv nutzen?
Fragen über Fragen – halten Sie das aus? Haben Sie Lust, mit szenisch-kreativen Methoden in einem Diskurs sich diesen anzunähern? Dann heisse ich Sie herzlich willkommen.
weiterlesen…
WS 8 Raum 13.01.15 (14) belegt
Tobias Glauch
Evidence Based Trauma Stabilization (EBTS) – Geborgenheit und Sicherheit spielerisch erfahren
Evidence Based Trauma Stabilization (EBTS) ist ein kurzes Interventionsprogramm, das Psychoedukation und Kinderpsychodrama als
Methoden einsetzt.
Es hat die Stabilisierung belasteter oder traumatisierter Kinder und deren Eltern zum Ziel, um das Risiko einer posttraumatischen Belastungsstörung zu verringern und Resilienzen auszubauen. Ein Weg dies zu ermöglichen ist, konstruktive, stabilisierende Beziehungen zwischen Kindern und Eltern zu gestalten bzw. zu fördern, ihre Fähigkeiten der Belastbarkeit zu stärken und die Achtsamkeit der Eltern zu erhöhen. Das Programm basiert auf Traumatheorien, Bindungstheorien sowie dem psychodramatischen Rollenspiel und erweitert auch die Kompetenzen der geschulten Fachkräfte.
In diesem Workshop werden zum einen Elemente der psychoedukativen Arbeit mit den Eltern vorgestellt. Des Weiteren werden im angeleiteten kinderpsychodramatischen Rollenspiel „Geschichten aus dem Bärental“ erlebbar.
weiterlesen…
WS
9 Raum 13.01.19 (18) belegt
Klaus Obermeyer
Scham – eine unterschätzte Zukunftsressource. Zum Umgang mit Scham in Beratung und Gesellschaft.
Viele von uns fürchten die Scham wie der Teufel das Weihwasser. Und tatsächlich ist es schwer zu ertragen, wenn sie uns packt – z.B. wenn wir
als Berater:innen unglücklich agieren oder von einem Moment auf den anderen in unsere Selbstzweifel stürzen. Oder auch wenn andere, zum Beispiel unsere Klient:innen in der Beratung, Scham zu tragen haben.
Dabei ist es eine paradoxe Sache mit der Scham. Durch Erfahrungen der Scham können Arbeitsbündnisse in der Beratung und unsere Arbeitsfähigkeit als Berater:innen bedroht werden. Gleichzeitig ist Scham nicht zu vermeiden, wenn das Potenzial von Supervision und Coaching tatsächlich ausgeschöpft werden soll. Die verstörende Qualität des Schamerlebens bedroht einerseits das sichere Gefühl in der Gemeinschaft und ist gleichzeitig ein Versuch, eben dieses Gemeinschaftsgefühl zu schützen. Die Scham weist uns auf Gefahren hin, die unsere Beziehungen möglicherweise bedrohen. So betrachtet ist Scham notwendig, um die Verbindung zum Gegenüber auch in Krisen zu erhalten. Sie verweist uns auf unsere Verletzlichkeit und ist doch eine unverzichtbare Ressource, wenn es darum geht, in Beratungen oder in der Gesellschaft, tapfer zu uns und unseren Haltungen, Einfällen und Werten zu stehen, uns selbst und anderen verzeihen zu können.
Die Scham – oft ungeliebte Begleiterin unserer Bemühungen – ist tief in die Struktur der Begegnungen auf den Marktplätzen der Beratung eingeschrieben. Wir schauen auf andere und andere schauen auf uns. Diesen sozialen Kontext hat Hans-Peter Dürr einst sinnbildlich als „Auge des Dorfes“ beschrieben das uns zur Quelle der Scham wird. Als Berater:innen sind wir gefordert, mit Scham – der eigenen und der fremden – umzugehen. Hilgers hat diesen Aspekt der Berater:innenrolle als „Scham-Management“ beschrieben.
Und: Vieles spricht dafür, dass viele der geopolitischen Spannungen, die uns im Moment beunruhigen, auf dem Boden einer problematischen Abwehr von Scham wachsen.
Im Workshop sollen verschiedene Aspekte und Quellen des Schamerlebens in der Beratung erarbeitet, und Strategien und Blickwinkel beforscht werden, die einen gedeihlichen Umgang mit Scham unterstützen können.
Methodisch orientiert sich der Workshop an einer Mischung aus kurzen Theorie-Inputs und szenischer Aufstellungsarbeit.
weiterlesen…
WS 10 Raum 13.02.24 (16)
Sebastian Arnoldi
Organisation und Krise – ein Soziodrama
Wir leben in einer Zeit der multiplen Krisen: Klimakrise, Krieg in Europa, die Digitalisierung, um nur die offensichtlichstent zu nennen. Jetzt hat
es Krisen und deren Gleichzeitigkeit immer schon gegeben, warum sind wir und sind Organisationen also beunruhigt? Anscheinend helfen bewährte Bewältigungsstrategien nicht mehr, oder müssen sie nur neu justiert werden? In diesem Workshop soll es darum gehen, gemeinsam soziodramatisch die Frage: „Wie wirken Krisen auf und in Organisationen?“ zu bearbeiten. Ziel kann es einerseits sein, ein tieferes Verständnis für die komplexen Herausforderungen für Organisationen zu erlangen. Andererseits können in einem zweiten Schritt ggf. Lösungen erspielt und getestet werden.
Das Soziodrama erlaubt es uns dabei, soziale Systeme und Zusammenhänge auf die Bühne zu bringen, zu erforschen und zu erfühlen. Alles kann ihn Rollen verwandelt und dann gespielt werden. Alles kann auf die Bühne kommen. Ein Spiel, das sich selbst bewegt.
weiterlesen…
Samstagnachmittag, 14:00–17:00 Uhr
parallele Workshops Nr. 11 – 20
WS 11 Raum 13.01.19 (21) belegt
Renate Ritter
Supervision in Bedrängnis
In vielen Einrichtungen ist die Zeit nach der Pandemie und mitten in vielfältigen Transformationsprozessen gekennzeichnet durch Beängstigungen,
Erschöpfungen und destruktive Prozesse von Spaltung und Ausschluß. Wenn die Mittel knapp werden, steigen Besorgnisse und Zerwürfnisse. Die Resource der Kollegialität wird geschädigt und es geht in den Sitzungen oft mehr um die Verfassung der SupervisandInnen als um die Ausführung der Aufgabe.
Die etablierten kontinuierlichen Settings sind dann ein Echo-Klageraum. Kreative Interventionen der Belebung, oft als Tools eingesetzt, verfehlen ihre Wirkung, werden in Frage gestellt. Zugehörigkeit wird eher in gemeinsamer Klage erlebt als in Bindung an die Aufgabe. Das kann SupervisorInnen entmutigen, in Parteilichkeit bringen: auch um der eigenen Haltung willen bedarf es hier der Aufmerksamkeit.
Wie läßt sich in solchen Lagen mit dem Vorschlag geeigneter Settings, Bearbeitung der affektiven Lagen wie der kreativen Öffnung hin zur Triangulierung an der Aufgabe helfen? Wie entsteht ein Raum der Resonanz, in dem Ambivalenz und Komplexität ertragbar sind und Bindung wieder spürbar werden kann?
weiterlesen…
WS 12 Raum 13.01.26 (16) belegt
Karl-Heinz Schuldt
Den Punkt der Tiefe für Entwicklung erleben – Transaktionsanalytische Überlegungen
Die Transaktionsanalyse (TA) ist mit ihren verschiedenen Konzepten nicht nur ein psychoedukativer Überbau, sondern in der konkreten Umsetzung in Therapie und
Beratung ein ganzheitliches und lebendiges Verfahren im „Beziehungsraum Klient:in – Therapeut:in / Berater:in“. Grundlage dafür sind die Wurzeln der Humanistischen Psychotherapie, wie sie auch u.a. für das Psychodramaverfahren gelten.
Welche TA-Konzepte sind besonders relevant bei der Suche nach den inneren Quellen von manchmal verschütteten Entwicklungsimpulsen im Gegenüber?
Über den Symbolbegriff des inneren Kindes werden Wege durch verinnerlichte, heute dysfunktionale Überlebensschlussfolgerungen hin zu den Motivationsquellen für Wachstum oder Heilung beschrieben. Praxisbespiele werden einfließen und möglich ist auch Livearbeit, wenn hierfür Workshopteilnehmende offen sind. Zum Ende hin können Verbindungslinien oder Unterschiede zum Psychodrama oder anderen Formen der Humanistischen Verfahren diskutiert werden.
weiterlesen…
WS 13 Raum 13.01.15 (12)
Manuel Scherer
Wer bin Ich außerhalb virtueller Welten? – Identitätsfindung junger Menschen
Laut Martin Buber wird der Mensch am Du zum Ich, doch was, wenn das Du nur im digitalen Raum existiert?
Junge Menschen verbringen zunehmend mehr Zeit mit Bildschirmmedien: die Teilnahme digitaler Spielgruppen im Kindergarten, der Unterricht einer Schulklasse im virtuellen Klassenraum sowie Gaming, Filmkonsum oder digitale Kommunikation. Dies lässt sich jedoch nicht nur über junge Menschen sagen, denn auch Erwachsene finden zunehmend mehr Zeitvertreib im digitalen Raum. Bildschirmmedien bieten viele Chancen und gleichzeitig bergen diese Schattenseiten, insbesondere für die Identitätsentwicklung junger Menschen.
Ziel dieses Workshops ist es, gemeinsam und mit szenisch-kreativen Methoden der Frage nachzugehen, welchen Einfluss Bildschirmmedien auf die Identitätsentwicklung junger Menschen hat und wie wir als Gesellschaft damit umgehen wollen. Dieser Workshop richtet sich an alle, die in psychosozialen Kontexten mit Kindern, Jugendlichen und Familien tätig sind sowie an alle Interessierte.
weiterlesen…
WS 14 Raum 13.01.31 (16)
Thomas Wittinger
Früher war die Zukunft auch schon mal besser – Eine soziodramatische Entdeckungsreise
Unser Blick auf die Zukunft ist nicht nur von unserer individuellen Situation, sondern auch von kollektiven Prägungen und Narrativen geprägt.
In diesem Workshop soll zum einen diesen Prägungen und Narrativen erkundend nachgegangen werden. Zum anderen geht es um Anregungen, wie die mit dem Blick auf die Zukunft verbundenen Ängste aber auch Hoffnungen soziodramatisch aufgegriffen werden können.
weiterlesen…
WS 15 Raum 13.02.22 (6)
Karin Heming
Resilienz für Freiberufler:innen – erkunden Sie Ihre eigene Resilienz
Teams oder Einzelpersonen in ihrem Verständnis von Resilienz zu unterstützen ist Teil unserer Arbeit. In unseren Supervisionen/Beratungen schaffen wir
einen Reflexionsort, der auf Resilienzfaktoren wie Optimismus, Akzeptanz, Lösungsorientierung und Selbstregulation schaut.
Tagtäglich nehmen wir außergewöhnliche Fälle und Geschichten auf, wir sind Teil von Konfliktbearbeitungen und versuchen, Einzelne und Teams zu stärken. Neben dieser Beziehungsarbeit stehen administrative Tätigkeiten an und wir stehen unter Druck, finanziell gut aufgestellt zu sein. Manches Mal geht dies mit langen Arbeitstagen und großer Kraftanstrengung einher.
Wie sieht es denn da mit unserer eigenen Resilienz aus? Der Workshop lädt ein, sich als Freiberufler:in zu reflektieren, sich auszuprobieren und Ideen zu entwickeln, (kleine) Resilienz-Veränderungen im Alltag zu etablieren.
weiterlesen…
WS 16 Raum 13.02.19 (13)
Prof. Dr. Eva Renvert, Prof. Dr. Bernd Ruping
Vom sozialen Befund zur ästhetischen (Selbst-)Behauptung
Wir leben in bitteren Zeiten. Alte Gewissheiten, Komfortzonen, Überzeugungen stehen infrage und mit ihnen auch der Glaube an einen guten Ausgang
all der Verwerfungen und Katastrophen, von denen die Nachrichten voll sind. Das Große Ganze ist zu einem Bedrohungs-Szenario geworden, an dem wir teilhaben: individuell, an unsren Arbeitsorten, in unsren Selbstverständnissen als Gestaltende in einer Welt, die aus den Fugen ist.
Dem ist nicht einfach beizukommen. Der „Engel der Geschichte“ Walter Benjamins konnte dem Sturm des Fortschritts, der Trümmer auf Trümmer häuft, schon 1940 wenig entgegensetzen. Und doch spricht Benjamin von „Splittern des Messianischen“, die jeder Gegenwart eingeschrieben seien. Im »Jetzt der Erkennbarkeit« konstellieren sich für ihn Gegenwart und Vergangenheit zum »dialektischen Bild«, in dem Spuren von Erlösung, die Möglichkeit eines Auswegs aufscheine.
Das klingt befragenswert. Wer mit einem praktischen Verständnis von Theater herangeht, dem erschließt sich der Gedanke auf eine gleichsam vor-begriffliche Art. Denn immer verdankt sich eine szenische Idee, eine erste Rollenvorstellung, der Gestus, der gezeigt wird, einer Vergangenheit, die sich als Erlebnis oder Erfahrung im Zeigenden eingelagert hat. Und immer aktualisiert sich das so Mitgebrachte im Moment des Spielens, genauer: des Zusammenspielens mit den Anderen. Darin generiert es ein Drittes, Noch-nicht-Gewusstes, ein im Hier-und-Jetzt des Spielvorgangs mit Gegenwart Aufgeladenes, das sich zeigt (und eben nicht intentional gezeigt werden kann). Wir sind davon überzeugt, dass sich in dem, was sich da zeigt, eine gleichsam heilsame wie kollektive Energie entfaltet, die über das schlechte Bestehende hinausweist, ohne Kopf und Körper mit Heilsversprechen zu kontaminieren.
Dem wollen wir in unsrem Workshop kollektiv-praktisch und im geselligen Austausch nachspüren – von handwerklichen Bausteinen bis hin zu den großen Fragen, die diesem Kongress voranstehen.
Konkret arbeiten wir:
– am Gestus im Brechtschen Sinne: als soziale Rahmung von Haltungen in Krisenmomenten
– am Überschreiten des Abbildhaften eines szenischen Bildes über Montage-Techniken
– am Gestalten eines Bewegungsbildes/einer Choreografie, die das linear Erzählbare in ein ästhetisches Ereignis transformiert, dessen Polyvalenz ein Kraftfeld öffnet, dessen Valenz wir mit Ihnen zum Abschluss gemeinsam ergründen wollen.
Literatur:
Walter Benjamin: Über den Begriff der Geschichte. In: Ders.: Gesammelte Werke. Hrsg. von Hermann Schweppenhäuser und Rolf Tiedemann>. Band I/2. Frankfurt am Main 1991, S. 690–708.
Vgl. zur Entwicklung des dialektischen Bildes in Benjamins Schriften: Ansgar Dialektisches Bild. In: Michael Opitz und Erdmut Wizisla (Hg.): Benjamins Begriffe, Bd. Frankfurt a. M. 2000 Suhrkamp; 2048). S. 186–229.
weiterlesen…
WS 17 Raum 13.02.24 (18) belegt
Inge-Marlen Ropers
Kunst = Mensch = Kreativität = Freiheit. (Joseph Beuys)
Einsatz von Kunst in Supervision, Coaching und Organisationsberatung
Lähmung, Erstarrung, Resignation kennen und erfahren wir immer
wieder, sowohl als Leitende als auch als Teilnehmende in unseren beruflichen Formaten. Die Auswirkungen politisch, ökonomisch und gesellschaftlich düsterer angstfördernder Zeiten scheinen ungebremst auch in diese als geschützt geltenden Räume zu wabern und den haltenden Boden zu zersetzen.
Berufliche und persönliche Krisen, Ängste und Herausforderungen von Einzelnen, Teams und Gruppen sollen auf diesem Boden bearbeitet, geklärt, gelöst werden. Die Betroffenen sollen sich zumindest wieder ein wenig besser fühlen. Wie soll das noch möglich sein? Was kann uns dabei helfen?
Schon immer hat Kunst Menschen in schweren Zeiten auf unterschiedliche Weise geholfen. Sie vermag es, uns aus anderen Perspektiven schauen und sehen zu lassen, gedankliche Erstarrung zu lösen und uns daraus zu befreien. Sie berührt unsere Herzen und öffnet sie. Joseph Beuys bringt es auf eine einfache Formel: Kunst = Mensch = Kreativität = Freiheit.
Im angebotenen Workshop werden wir mit Kunst in Form von Bildern, Musik und Texten in ein Miteinander aus Spiel und Dialog treten. So werden wir mit Chance und Experimentierfreude einen kleinen „Künstlerkoffer“ der Anregungen und Ideen packen. Wer Gefallen daran findet, nimmt ihn anschließend mit in die tägliche Arbeit, sowohl zur Belebung der eigenen Kreativität und Bewältigungskompetenz, wie der von Supervisand:innen, Coachees und Klient:innen.
Literatur:
Ropers, Inge-Marlen: Stehen Sie doch einfach mal auf! Supervision und Coaching szenisch-kreativ. Fallgeschichten aus der psychodramatischen Praxis. Mit einer Einführung von Ferdinand Buer, EHP-Verlag, Gevelsberg, 2020
Ropers, Inge-Marlen: Das gelbe Kleid, in Harald Pühl und Klaus Obermeyer (Hrsg.), Beratung als Kunst? Kreative Spielräume in Supervision, Coaching und Organisationsberatung. Psychosozialverlag, Wiesbaden, März 2024
weiterlesen…
WS 18 Raum 13.01.35 (17) belegt
Dr. Fabian Blobel
Persönlichkeitsentwicklung in einer ambivalenten Welt –
Die Arbeit im soziometrischen Raum mit jungen Menschen
Die Persönlichkeitsentwicklung wird zunehmend durch Informationsflut und Diversität der Individualisierung geprägt. Das Individuum muss in einer immer
komplexeren und ambivalenten Welt eigene Standpunkte und Haltungen entwickeln. Die Peergruppe ist ein essentieller Entwicklungsraum für diesen Prozess. Die „psychodramatische Soziometrie“ verbindet als Aktionsmethode die Vermessung von Tele und Positionierung mit den psychodramatischen Techniken von Bühne, Rollenwechsel, Doppeln, Spiegeln und Sharing. Die „psychodramatische Soziometrie“ ermöglicht es, in der Gruppe das gesamte Spektrum der Positionen und die Vielfalt der damit verbundenen Gefühle, Gedanken und Haltungen zu unterschiedlichsten Themen auf die Bühne und in den Austausch zu bringen. Dadurch können die Gruppenmitglieder eigene Einstellungen explorieren und so die eigene Persönlichkeit entwickeln. In diesem Workshop werden wir die Bedeutung und Möglichkeiten dieser Methode spielerisch und interaktiv erleben und reflektieren.
weiterlesen…
WS 19 Raum 13.01.18 (11)
Katharina Witte
Zuversicht …
geht mir derzeit manchmal verloren, ich möchte mich verkriechen, nichts mehr hören und sehen und lesen von den weltweiten Nachrichten und Greueln und
vom Hass um uns herum. Und beschäftige mich dennoch damit.
Und das Erstaunliche ist: In der Auseinandersetzung mit dem „Bösen“ entsteht Kraft und Zuversicht. Wie das?
Wir werden gemeinsam untersuchen, wie das möglich ist. „Je ungünstiger die Situation ist, in der wir unsere Hoffnung bewahren, desto tiefer ist diese Hoffnung. Hoffnung ist eben nicht Optimismus. Es ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern Hoffnung ist die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, ohne Rücksicht drauf, wie es ausgeht.“ (Vaclav Havel während der russischen Besatzung der Tschechoslowakei).
Zuversicht ist kein Raum, den wir irgendwann erreichen, sondern ein ständiges Unterwegssein auf der Suche nach Sinn, sowohl des individuellen als auch des gemeinschaftlich geteilten Sinns.
weiterlesen…
WS 20 Raum 13.01.25 (13) belegt
Jens Franke
Was ihr wollt und wie es euch gefällt! Theater meet‘s Psychodrama – spielerisch supervidieren
„Ludo ergo sum – Ich spiele, also bin ich“
Ich möchte Ihnen Möglichkeiten zu Verfügung stellen noch kreativer in
supervisorische Prozesse einzusteigen / supervisorisch zu arbeiten. Wie ein Kind, impulsiv und neugierig, die Welt zu entdecken, Schauspieler:in als auch Regisseur:in zu sein, alles was man will, was man kann, was eben „so kommt“ mutig mit Lust und Freude „bunt zu treiben“, durch mehrere Brillen zu sehen, divers zu Spiegeln, ist spannend und herausfordernd und im besten Sinne spielerisch auf der Bühne möglich. Gruppen-/Team oder auch Einzelthemen im spielerischen Spiegel gemeinsam auf der Bühne zu erleben ist ein Ziel. Weitere sind ein spielerisch leichter Umgang mit Situationen und eine kreative Möglichkeit zur Erweiterung von Perspektiven. Morenos „Innere Bühne“ in einem Mix aus theaterpädagogischen Tools und psychodramatischen Handlungstechniken experimentell zu erforschen und vielleicht seinen Werkzeugkoffer um das eine oder andere Tool zu erweitern, ist die Einladung an Sie.
weiterlesen…
Akkreditierung durch die Psychotherapeutenkammer Hamburg
Für diese Veranstaltung werden 9 FE durch die Psychotherapeutenkammer Hamburg mit der Akkreditierungsnummer 2767202024009611041 zuerkannt.
Übernachtungsmöglichkeiten:
Übernachtungen werden von den Teilnehmenden selbst organisiert und gebucht.
In folgenden Hotels sind Zimmerkontingente reserviert:
Holiday Inn Berliner Tor, Wikingerweg 2, 20537 Hamburg
• Das Kontingent ist bis 15. März reserviert
• Buchung mit dem Stichwort posteo unter reservation@hi-berlinertor-hamburg.de
• EZ 169,00 € inkl. Frühstück
Park Hotel am Berliner Tor, Borgfelder Str. 1-9, 20537 Hamburg
• Das Kontingent ist bis 10. Mai reserviert
• Buchung mit dem Stichwort Kongress 24 unter info@phhhcc.de
• EZ 104,00 €; DZ 114,50 €, jeweils inkl. Frühstück
Schlafplatzbörse
Das ISI organisiert eine Schlafplatzbörse für Teilnehmende, die nicht aus Hamburg kommen. Wenn Sie Interesse daran haben, wenden Sie sich hierzu für alle Fragen bitte direkt an Alfred Hinz: alihinz@gmx.de
Anreise mit ÖPNV:
Fahren Sie bitte bis Hamburg-HBF.
Steigen Sie dort in die S1, Richtung Poppenbüttel Airport, Gleis 3 um.
Ausstieg: Haltestelle „Berliner Tor“ (1 Station).
Von dort sind es zu Fuß ca. 10 Minuten bis zum Tagungsort in der Anckelmannstr. 10.
Wenn Sie sich weiter in Hamburg bewegen möchten, laden Sie gerne die HVV App (im google play store) herunter. Hier finden Sie einen Navigator für alle öffentlichen Verkehrsmittel.
Wie kommt man am Freitag Abend vom Tagungsort zum Tagungsfest in Haus 3?