Kongressthema: Mittendrin – Leben und Arbeiten in fragilen Zeiten
WS 6
Caroline Ebel
»Wege der (Berufs-)Biografie oder „Wie sieht eigentlich der Boden unter meinen Füßen aus?“«
„Biographizität“ bezeichnet unser Streben und unsere Fähigkeit, Ereignisse und Erlebnisse retrospektiv in einen Sinnzusammenhang zu bringen und ihnen Bedeutung für den Verlauf der eigenen Biografie zu geben. Wir erzeugen dadurch im Nachhinein ein stimmiges Gesamtbild unserer Biografie. Gerade in Zeiten von Ungewissheiten und Unsicherheiten, in denen Lebenspläne und biografische Verläufe zu zerfallen drohen, erscheint es wichtig, auf diese biografischen Prozesse zu vertrauen. Es kann uns erleichtern, das „Mittendrin-Sein“ in Diffusität und scheinbarer Zusammenhangslosigkeit zu halten und uns Halt in der Auseinandersetzung mit der eigenen Biografie geben.
Im Workshop wollen wir mittels szenisch-kreativer Methoden den (Un)Möglichkeitsraum zwischen dem Jetzt und dem Dann, dem „Was wird sein“ und „Was wird gewesen sein“ auf spielerische Art erkunden.
- Welchen Einfluss nehmen unsichere Zeiten auf den Verlauf unserer Biografie?
- Wie werden sie die eigene Biografie prägen bzw. geprägt haben?
- Welche Wege tun bzw. taten sich auf?
- Und wie passen diese ins Gesamtbild unserer Biografie?
Anhand dieser Fragen spinnen wir ein buntes Wegenetz und entwickeln ein Landschaftsbild, prüfen Bodenbeschaffenheiten und Trittmuster, verweilen am Wegesrand, erkunden und betrachten die Landschaft…
Das Wegenetz als Ausdruck individueller biografischer Verläufe sowie kollektiv geteilter gesellschaftlicher Geschichte kann uns zur Auseinandersetzung mit unserer Haltung im Umgang mit Unsicherheit und Instabilität führen.
- Welche Vorstellungen haben wir davon, wie Biografien in diesen Zeiten verlaufen?
- Was halten wir für möglich und unmöglich?
- Und wie prägen diese Vorstellungen unser Beratungsverständnis?
Alle Workshops des ISI-Kongresses 2021
- WS 1
Renate Ritter
Zu kollektiven Stimmungsdynamiken - WS 2
Katharina Witte
Stabil – fragil - WS 3
Alfred Hinz
Als kein Ausweg zu sehen war – Wahrheits- und Wirklichkeitskonstruktionen in Zeiten der Pandemie - WS 4
Inge-Marlen Ropers
Über die Kunst des Wünschens zu einem besseren Miteinander - WS 5
Prof. Dr. Ferdinand Buer
Kreativität zum Glück. Oder: Wie wir soziale Spannungen auch nach Corona bewältigen können. - WS 6
Caroline Ebel
Wege der (Berufs-)Biografie oder „Wie sieht eigentlich der Boden unter meinen Füßen aus?“ - WS 7
Dr. Christoph Hutter
Zwischen Engagement und Ausschluss – Das Dilemma der sortierten Gesellschaft