Beschreibung
=== Programm im Überblick ===
=== Freitag, 09. Juni 2017 ===
15:00 Uhr | Anreise und Anmeldung im Tagungsbüro |
16:00 Uhr | Begrüßung
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16:10 Uhr | Grußwort der DGSv (Deutsche Gesellschaft für Supervision und Coaching e.V.)
Ina Kramer, Paderborn (Vorstand) |
16:15 Uhr | Grußwort von Weiterbildung Hamburg e.V.
Jens Gärtner, Hamburg (Vorsitzender) |
16:20 Uhr | Einstimmung zum Thema
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17:00 Uhr | Hauptvortrag: „Zu Stimmungsdynamiken – Solo, Orchester, Dirigenten“
mehr… Die eigene Gestimmtheit gehört zum persönlichen Repertoire, verbindet uns aber auch mit gemeinsam bewussten und unbewussten Lagen. Stimmungen setzen uns in Berührung mit Kontext und kollektiven Prozessen in Resonanzschwingungen. So werden Fühlungen der Teilhabe und der Zugehörigkeit geschaffen, oder auch mit Gegenstimmen.
Kollektive Stimmungen sind ein Instrument, können bespielt, auch manipuliert werden, und es lassen sich hierin Energien sammeln und bündeln. So kann die Lage sich verändern, aus der sich schließlich weitere Handlung konstelliert. Veränderungen bahnen sich an, bevor sie noch fassbar sind: damit ist Entwicklung offen. |
18:00 Uhr | Pause |
18:15 Uhr | Resonanzen im Plenum
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19:30 Uhr | Ausklang des Tages
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=== Samstag, 10 Juni 2017 ===
09:30 Uhr | Workshop 1 – 7 zum Thema (siehe unten) |
12:30 Uhr | Mittagspause mit Imbiss |
14:00 Uhr | Workshop 8 – 14 zum Thema (siehe unten) |
17:15 Uhr | Schlussakkord
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18:00 Uhr | Ende |
| Anschließend sind alle Kongressteilnehmer*innen eingeladen zum |
| Jubiläums-Fest: |
| Wir sagen DANKE – 15 Jahre ISI! |
19:00 Uhr | andere Location im Stadtteil |
=== parallele Workshops Samstagvormittag 9:30 – 12:30 Uhr (1.1 – 1.7) ===
> Workshop
1.1; LI 202 Belegt. (20 Teilnehmende)
Zur Psychodynamik der Macht
mehr…
In das Ich-Ideal von Menschen in sozialen Berufen gehört die Auseinandersetzung mit Verhältnissen der Mächtigkeit meist nur aus der Gegenrolle und sogar ausdrücklicher Machtvermeidung. Der Gebrauch von Macht ist häufig nur destruktiv vorstellbar, als Durchsetzung von Interessen auch gegen den Widerstand anderer.
Macht stammt aus interaktionellen Quellen der Position, des Beziehungskontextes, der umgebenden Strukturen. Inhaber von Macht in ihrer Psychodynamik zu betrachten, fokussiert den Zusammenhang zwischen Machtbedarf und Narzissmus. Dies entscheidet über die Art der Machtausübung.
Szenische Vermittlung theoretischer Überlegungen und Bearbeitung von Einfällen der TeilnehmerInnen.
> Workshop
1.2; LI 204
Stimmungen erkunden mit szenisch-kreativen Mitteln mehr…
Stimmungen, die in einem Klientensystem (unbewusst) wirken, wollen berücksichtigt, begriffen und möglicherweise verändert werden. Doch zuerst gilt es, sie sichtbar zu machen: Welche Gestimmtheiten sind gerade im Raum? Auf welche Gegebenheiten stellen sie eine Resonanz dar? Was im Außen schwingt hier im Innen nach? Herrscht eine gemeinsame Grundstimmung vor oder bestimmen eher die Stimmungs-Unterschiede die gegenwärtige Lage? Oder welcher Aspekt einer Stimmung liegt obenauf und lässt sich zuerst greifen? — Der Workshop lädt dazu ein, soziometrische und soziodramatische Arrangements als Möglichkeit zur Stimmungserkundung näher kennenzulernen, mit dem formatbezogenen Schwerpunkt Supervision. Die Teilnehmenden haben Gelegenheit, einige praktische Ansätze gemeinsam auszuprobieren und für das eigene berufliche Handeln konkrete methodische Elemente zu entwickeln.
> Workshop
1.3; ISI
„Du, lass dich nicht verhärten, in dieser harten Zeit!“
Leibliche Resonanz und Orientierung in affektiven Stimmungsräumen mehr…
Als SupervisorInnen und BeraterInnen sind wir oft mit Stimmungen konfrontiert, die sehr wirkmächtig und von hoher sozialer Relevanz sind.
Wie können wir uns darin orientieren und zu hilfreichen Interventionen beitragen?
Für Diagnostik, Kommunikation und Kontakt kann das eigene leibliche Spüren richtungsweisend sein. Es ermöglicht uns, Stimmungen als basale Zustände unseres ‚in der Welt seins‘ wahrzunehmen, ohne sich jedoch ganz mit ihnen zu identifizieren.
Wie kann die Spannung zwischen achtsamer Körperwahrnehmung und kreativer Distanz gehalten werden?
In diesem Workshop werden Anregungen vermittelt, die eigene leibliche Wahrnehmung zu schärfen und für die professionelle Rolle fruchtbar werden zu lassen.
Den theoretischen Ausgangspunkt bilden leibphänomenologische und embodiment-fokussierte Ansätze (M. Storch, H.Schmitz, Th. Fuchs).
> Workshop
1.4; S 3
Die Supervisor*in betritt den Raum…. | Riechen, hören, schmecken als Prozess der Informationsgewinnung im Erstkontakt mit dem Klientensystem mehr…
Auf der Bühne der Team- und Organisationskulturen tummeln sich die Launen, Abwehrkräfte und systemischen Signale für den Berater. Es ist die spannende Frage: Welche Informationen zieht der „Externe“ aus den Stimmungsangeboten des Klientels?
Auf der Schwelle zum neuen Klientensystem schärft der Supervisor seine Sensorik. Er/sie lässt sich die Vielfalt der Kultur-Informationen nur ungern entgehen: „Welche Stimmung ist im Raum?“ „Wie interpretiere ich die angebotene Klimazone: Nur gute Laune oder komplexer Widerstand?“ und „Wie werte ich die Signalgebung vor dem Hintergrund der Triangel: Gruppe -Thema – Leitung?“
Der Grad zwischen diagnostischer Bereicherung und Komplettverwirrung ist ein schmaler. Der Workshop möchte den Blick für Verwertbares erhöhen und der allgemeinen Verwirrung im dynamischen Stimmungsfeld der Gruppe entgegen wirken.
> Workshop
1.5; LI 211
Vom Jammern und Klagen und Mut finden und Wagen mehr…
Wie steht es um die Jammer-und Klagekultur in meinen Supervisions-und Coachingsitzungen? Wie ergeht es mir mit meinem eigenen Jammern und Klagen und wie mit dem meiner Supervisanden und Coachees? Bin ich dessen nicht manchmal einfach überdrüssig?
Sind Jammern und Klagen vielleicht doch noch mehr als sinnvolle und notwendige Ventile, um sich von Bedrückendem und Belastendem zu befreien? Mehr als unscharfer Ausdruck von Kritik und Betroffenheit?
Wie kann es gelingen, dass Einzelne, Gruppen und Teams in schweren, frustrierenden und manchmal aussichtslos erscheinenden Zeiten das Jammer-und Klagetal sinnhaft erleben, erkunden und schließlich gemeinsam durchschreiten und den Weg hin zu neuem Mut und zum Wagen finden?
Gemeinsam gehen wir auf die Suche nach Neuem zum Sinn und zum Umgang von und mit Jammern und Klagen mittels szenisch-kreativer Interventionen. Vielleicht finden wir auf diesem Wege eine Willkommens-Haltung für eine manchmal auch für uns herausfordernde Stimmung.
> Workshop
1.6; LI 203
Improvisation, Subtext, Verkörperung– ein theatraler Blick auf Stimmungen ;mehr…
In dem Workshop wollen wir uns über verschiedene Schauspieltechniken dem Thema „Stimmung“ nähern. Wie zeigen sich Stimmungen im Körper? Wie können Stimmungen durch die Einnahme einer Haltung beeinflusst und Interessen- bzw. Situationen-bezogen gestaltet werden? Welchen Einfluss haben Gedanken, Vorstellungen, Vorannahmen – der „Subtext“ – auf die Erzeugung von Stimmung und damit auf die Zementierung oder Öffnung eines soziometrischen Beziehungsgefüges?
Angeknüpft wird an Schauspieltheorien des Improvisationstheaters nach Keith Johnstone sowie an Techniken des Regisseurs und Schauspiellehrers Konstantin Stanislawski. Stanislawski beschreibt Stimmungen sowohl als von „innen nach außen“ als auch „von außen nach innen“ erspielbar. Wichtigstes Instrument des Ausdrucks ist dabei der Körper, der als „gestimmter“ die Haltungen und Wirkungen maßgeblich beeinflusst. Die Teilnehmer_innen dieses Workshops erhalten durch die Anwendung der beschriebenen Schauspieltechniken Gelegenheit, neue Impulse für die eigene Praxis zu generieren.
> Workshop
1.7; LI 218
Politische Korrektheit in der Arbeit mit Geflüchteten – Glanz und Elend eines Stimmungsmachers mehr…
Im Workshop sollen Erfahrungen aus der Arbeit in interkulturellen Kontexten der Hilfsangebote für geflüchtete Menschen reflektiert werden.
Als BeraterInnen tauchen wir hier in Erfahrungen der Fremdheit ein, die oft zugleich faszinierend und furchterregend anmuten. Wir haben es mit Organisationen zu tun, die teils auf Grund ihrer Jugend chaotisch wirken und in denen neue professionelle Profile entstehen. Wertesysteme in der Zone einer uns liebgewordenen „Political Correctness“ müssen sich in lebendigen interkulturellen Kontexten neu auf ihre Anschlussfähigkeit befragen lassen.
Die „politische Korrektheit“ ist uns – vor allem im Kontakt mit den Stimmungen der sogenannten neuen Rechten – wertvoller Rückzugspunkt. Was in der Gestimmtheit der politischen Korrektheit als richtig oder falsch anzusehen ist wird aber oft nicht mehr argumentativ begründet, sondern der sprachlichen Kommunikation durch eine postulierte Selbstverständlichkeit entzogen die gleichzeitig einer Tabuisierung und Abschottung entspricht.
Im Workshop soll der Frage nachgegangen werden, wie eine Kultur der Zusammenarbeit und Verständigung kreiert werden kann, die Anschlussfähigkeit herstellt und doch Raum für ein weites Spektrum an Individualität und Unterschiedlichkeit bietet.
Ein Fallbeispiel aus einem multikulturell besetzten Team, in dem es um die Verhandlung von Haltungen zu unterschiedlichen sexuellen Orientierungen geht, soll im Workshop inszeniert werden, um eine leibhaftige Erfahrung entsprechender Dynamiken zu ermöglichen.
=== parallele Workshops Samstagnachmittag 14:00 – 17:00 Uhr (2.8 – 2.14) ===
> Workshop
2.8; LI 218
Verletzte Männerrollen und gute Männerorte mehr…
Die Stimmung von Männern ist bemerkenswert. Immer mehr Männer fragen sich, wie man in Beruf und Familie, wie man als Mann, Vater oder Partner glücklich werden kann. Sie werden damit konfrontiert, dass die Rollen von Männern verletzt sind und oftmals nicht mehr funktionieren.
Männer erleben aber auch, dass es Orte gibt, die gute Männerorte sind, weil dort Männlichkeit kraftvoll und lebendig ist.
Als BeraterInnen, TherapeutInnen und SupervisorInnen muss uns beides interessieren: die Mechanismen, die es Männern schwer machen, in ihren beruflichen und privaten Rollen glücklich zu werden und die Ansatzpunkte, die Männer helfen können befriedigende Rollen zu entwickeln.
Von beidem, von den verletzten Männerrollen und von den guten Männerorten handelt dieser Workshop. Dabei wird ein Überblick über das Thema gegeben. Einzelne „Verletzungen“ und „Männerorte“ werden szenisch näher erforscht.
Literatur: Christoph Hutter (2017). Männer – Rollen und gute Orte. LIT-Verlag: Münster.
> Workshop
2.9; LI 211
Von Stimmungskanonen und Bombenstimmung – wie Gemütslagen unser Wahlverhalten beeinflussen mehr…
Stimmungen beeinflussen unser Denken und Handeln. In „guter Laune“, denken wir positiv, alles scheint uns einfach von der Hand zu gehen. Andererseits können uns bei „schlechter Laune“ nicht einmal schöne Erinnerungen aufmuntern.
Stimmung scheint also eine Gefühlsverfassung darzustellen, die, weniger stark wahrgenommen als ein konkreter Affekt, eher unspezifisch und im Hintergrund wirkt.
Dadurch beeinflusst sie meist unbemerkt auch unsere kognitiv Informationsverarbeitung. So kann eine Kaufentscheidung oder auch die Wahl bzw. Abwahl einer Person/Partei etc. durch unsere je individuelle Stimmungslage beeinflusst sein.
Im Workshop werden wir dem Verhältnis von Gemütslagen und individuellen bzw. kollektiven Entscheidungsverhalten nachgehen.
Wir wollen untersuchen, ob und wie Stimmungen unsere (soziometrischen) Wahlen beeinflussen. Entscheiden wir faktenorientiert und rational oder fließen in Abhängigkeit von (psycho)dynamischen Mechanismen Stimmungen in Entscheidungsprozesse mit ein. Auch untersuchen wir, welche Arrangements in Therapie, Beratung und Supervision eingesetzt werden können, um spezifische Stimmungslagen zu erzeugen.
> Workshop
2.10; S 3
Stimmungen spielen – Mut zum Ausdruck ; ; mehr…
Was sind das für Stimmen, die Stimmungen machen? Sie klingen nicht klar, sind rätselhaft verschlungen, häufig voller Emotionen. Stimmungen sind nicht rational. Manchmal wissen wir noch nicht einmal, woher sie kommen und wohin sie gehen, – wie sie über uns bestimmen. Und doch sind sie im Einzelnen und erst Recht in der Masse gewaltige Energien, gegen die Vernunft und Rationalität oft wenig Chancen haben.
Wir wollen versuchen, Stimmungen spielerisch auszudrücken, um mit ihnen auf der Bühne umzugehen. Da sie zum Teil nonverbal sind, nähern wir uns ihnen körperlich. So werden sie greifbarer, wir können mit ihnen spielen und wir können sie über psychodramatische und soziodramatische Inszenierungen erfahrbarer machen. Wir erspielen individuelle und kollektive Stimmungen sowie ihr Wechselspiel.
Ein Praxis Workshop für Bewegungsfreudige.
> Workshop
2.11; LI 204
Die Stimmung ist gekippt! – Ja? | Eine Reflexion zur Wahrnehmung öffentlicher Debatten für die eigene Standpunktbestimmung mehr…
Die Stimmung in der Bevölkerung sei gekippt, heißt es seit einiger Zeit in Verbindung mit der „Flüchtlingspolitik“ Deutschlands, Sorgen und Ängste der BürgerInnen nähmen zu und der demokratische Konsens sei durch die damit zunehmende gesellschaftliche Polarisierung gefährdet. Dabei lässt sich nicht nur über die möglichen Schlussfolgerungen einer solchen Einschätzung streiten, sondern letztlich auch über die Analyse selbst.
Gesellschaftliche Stimmungen und öffentliche Debatten beeinflussen nicht nur die Personen in unseren Beratungs- und Bildungskontexten, sie verunsichern uns gegebenenfalls auch selbst und bringen eigene Wertvorstellungen und Einordnungen ins Wanken. Doch im Alltag bleibt kaum Zeit, die auf uns wirkenden Debatten und Stimmungen zu reflektieren und die eigene Positionsbestimmung abzusichern. Selbst in Gesprächen unter Freunden oder in der eigenen Familie geht es mitunter „hoch her“.
Im Workshop werden wir zunächst die öffentliche Debatte um die sogenannte Flüchtlingskrise mit der ständig hergestellten Verbindung zu Fragen der inneren Sicherheit in einigen Schlaglichtern nachvollziehen und die Dynamiken näher ansehen. Dann wollen wir miteinander diskutieren, wo uns diese oft stimmungsgeladenen Themen in der eigenen Arbeit begegnen und uns austauschen, wie wir damit umgehen. Ziel des Workshops ist es, eine Sicherheit für die eigene Haltung und den Umgang im professionellen Kontext zu den genannten Themen zu festigen oder neu zu gewinnen.
> Workshop
2.12; LI 203
Ameise trifft Steinbock – Die Erforschung von Fremdheit. mehr…
Was ist das Trennende, was das Verbindende bei der Begegnung dieser beiden einander fremden Wesen? Welche Möglichkeiten des Umgangs miteinander gibt es? Wie viel Fremdheit können wir aushalten? Welche Wesensqualitäten treffen da aufeinander?
Was erkenne ich im Fremden von mir selbst?
Eine eigene Erfahrung:
In einer Kunstausstellung in Bremen im Juni 2016 bemerkte ich – fast im Vorübergehen – eine wenig auffallende Skulptur, einen konventionellen Frauenakt in patinierter Bronze (Olaf Metzel). Dieser Frauenakt aber trug – ein Kopftuch, nach arabischer Art gebunden. Der Irritation und dem Gefühl, hier stimmt was nicht, folgte ein zweites Hingucken und dann die Frage: Darf man das? Was nimmt der Künstler sich da heraus? Da begegnen mir zwei scheinbar unvereinbare Aussagen in einer Figur. Der Akt, mir so vertraut, meine europäische Kultur, und dann das muslimische Attribut. Plötzlich kommt das Fremde ganz nah an mich heran, vermischt sich mit mir und ich spüre Unbehaglichkeit, Verstörung. Wegen des Kopftuches ist mir der nackte Körper plötzlich peinlich, ich betrachte das mir sonst so Vertraute mit anderen Augen. Durch den Blick auf das Fremde verändert sich mein Blick auf das Eigene und ich betrachte das Eigene plötzlich wie etwas Fremdes, muss ihm standhalten, es aushalten, bis es wieder zu meinem Eigenen wird.
Mit diesem „Fallbeispiel“ möchte ich Lust machen, sich dem Fremden bei sich selbst zu nähern, denn die Erforschung des Fremden wird zu einem Wechselspiel zwischen mir und dem Fremden. Mit der Akzeptanz des Fremden in mir beginnt Annäherung an das Fremde außerhalb von mir.
Supervision ist Begegnung mit Fremdem und Fremden. Wie gestalten wir den Weg zum arbeitsfähigen Umgang miteinander?
Aufgabe der Supervisorin / des Supervisors ist es, Fremdheit zu erhalten und gleichzeitig Vertrautheit herzustellen. O je, wie meistern wir diese Paradoxie?
Mit Hilfe einfacher Theaterformen erforschen wir unseren alltäglichen Umgang mit Fremdheit.
> Workshop
2.13; ISI
Bewegung – die einfachste Form des Wandels mehr…
Mit Gregory Bateson können wir Bewegung als die einfachste Form des Wandels verstehen. In komplexeren Geschehen vollzieht sich Wandlung, Bateson zufolge, auf einer anderen Ebene außerhalb der gewohnten Rahmung. Welche Funktion die „Bewegung“ dabei einnimmt, ob bspw. eine soziale, kulturelle oder politische, und in welchem Kontext oder auf welchem Hintergrund sie geschieht, welche Prozesse sie in sich birgt, ist erst in der Fokussierung der Hinterbühne zu erfahren.
Morenos Ziel war es, Menschen in Bewegung zu bringen. Er beschreibt Möglichkeiten des Wandels in seiner Rollentheorie und im >>status nascendi<< den Punkt der kreativen Schöpfung.
Professionelle, bspw. in Handlungsfeldern der Supervision, Beratung, Therapie oder Bildung begleiten Transformationen, wenngleich sich die Prozesse selbst ganz im Kosmos der Protagonist*innen vollziehen und allenfalls über das, was sich zeigt, wahrgenommen und gestützt werden können. Aber was nehmen wir wahr, mit welchen Zeichen, mit welchen Bewegungen gehen wir? Nach Moreno sind „körperliche oder symbolische Zeichen“ Wegweiser. Sie können u.a. „durch die psychodramatische Methode der Wiedervorführung“ (Moreno 1959) genutzt werden. In der Wahrnehmung der Zeichen wirken das reflektierende Verstehen und die sinnliche Erkenntnis neben- und miteinander. Können sie uns so auch sozial, kulturell und gesellschaftspolitisch leiten? In unserer täglichen Arbeit dient uns eine feinjustierte Wahrnehmung als elementares Handwerkszeug. Im Workshop fokussieren wir sie als entwickelbare Ressource und nehmen die Verständnismöglichkeiten bezüglich des Begriffs ‚Wandel‘ unter die Lupe.
Sie spielen mit Möglichkeiten der leibreflexiven Wahrnehmung, geben Resonanzen, setzen ihren Körper ein und bewegen, welche Bedeutungen und Gewichtungen die sinnlich körperlichen Repräsentationen für Sie als Spurensucher*in im Selbst- und Weltkontakt haben.
Sie beschäftigen sich mit möglichen Motiven, innerhalb eines Kontinuums der einfachsten Bewegungen bis zur Transformation und tauschen Erfahrungen miteinander aus.
Mit all dem begegnen wir Fragen, wie ‚wohltuende Lebendigkeit‘ in einer sich ständig neu formierenden Welt (kulturell, strukturell, institutionell, kontextuell) zu üben geht, wie Menschen sich neu erfinden (lernen), Gewohntes überschreiten und Selbst- und Welt-gestaltende Akteure sein können.
Didaktische Mittel sind gruppen- und bewegungsdynamische Übungen sowie beratungs- und bildungstheoretische Überlegungen.
> Workshop
2.14; LI 202 Belegt. (20 Teilnehmende)
Stimmungen – und was Angst und Führung damit zu tun haben…
mehr…
In diesem Workshop wollen wir uns auf kreative Weise mit der Rolle der Emotionen in Organisationen beschäftigen: Warum werden sie so oft verleugnet bzw. versachlicht? Wir wissen: Stimmungen von Angst entstehen, Kränkung entsteht, wenn das gegenseitige Vertrauen ineinander in der Organisation nachlässt.
Wenn Bedürfnisse nach Stabilität, Sicherheit, Gesehen werden oder Respekt nicht erfüllt werden, bedeutet das: Das Gehirn schaltet in den Überlebensmodus. Welche Konsequenzen hat es, wenn sich Mitarbeiter eines Unternehmens, einer Organisation mehr oder weniger permanent im Überlebensmodus befinden?
Viele Menschen gehen zur Arbeit und übernehmen dort Rollen, die nicht ihrer Persönlichkeit entsprechen. Diese starke Rollenanpassung führt u.a. auch dazu, dass es viele Egoisten in Unternehmen gibt.
Die Art und Weise, wie Personen funktionieren, wie sie denken, wird maßgeblich durch ihre Organisation geprägt. Aber Organisationen verändern nicht, Menschen tun es. Wir wollen uns dieses Wechselverhältnis von Organisation und Person anschauen: Wie prägen Organisationen Personen? Wie kommen Stimmungen zustande? Und was machen sie mit uns als Personen in Organisationen?
Und wir wollen darauf schauen, wie der Einfluss und die Rolle von Führungskräften in Bezug auf die Kultur und die Stimmung in der Organisation ist.
VoraussetzungenZielgruppe
- alle Interessierten
- Ärztliche und Psychologische Psychotherapeut:innen
- Führungskräfte, Sozialmanager:innen
- Pädagog:innen, Sozialpädagog:innen, Sozialarbeit:innen, Erzieher:innen
- Supervisor:innen, Coaches, Trainer:innen
Änderungen vorbehalten