Beschreibung
Seit viele geflüchtete Menschen in Deutschland Schutz und Zukunft suchen wird die Frage drängender, wie wir uns auf fremde Menschen einlassen können, ohne das zu verlieren, was uns selbst wichtig ist: Meinungsfreiheit zum Beispiel, die Gleichberechtigung von Mann und Frau und viele andere Errungenschaften. Genau betrachtet ist das aber nicht nur eine Frage in der Begegnung von Deutschen und MigrantInnen. In jeder Firma, in jeder Nachbarschaft und oft sogar in Familien prallen Welten aufeinander. Wie können wir uns in dieser Situation gegenseitig bereichern und gemeinsam wachsen? Ebenso wichtig ist die Frage: Wie können wir uns in solchen Situationen widersprechen und kritisieren, ohne uns zu vernichten? …
Wir brauchen beides: Die Offenheit für das Fremde und den Mut zur Auseinandersetzung damit ein wirkliches Miteinander gelingt.Szenisch-kreative Arbeit, die auch unter der Bezeichnung „Psychodrama“ bekannt ist, beschäftigt sich mit der Frage nach einem gelingenden Miteinander schon seit hundert Jahren und kann erstaunliche Ergebnisse in diesem Bereich vorweisen. Die Perspektive der anderen zu übernehmen, um dann eigenverantwortlich zu handeln, das ist die grundlegende Idee dieser Methode. Sie ist in der Familientherapie ebenso erprobt, wie in Supervision, im Coaching und der Moderation von Großgruppenprozessen.Im Hauptvortrag wird Dr. Christoph Hutter zusammen mit einem Ensemble der theaterpädagogischen Fakultät der Universität Osnabrück der Frage nachgehen, warum es heute so schwer geworden ist entspannt miteinander um Maßstäbe des Zusammenlebens zu ringen. Wir sehen lautstarke Proteste und schweigenden Rückzug, aber Räume in denen sich Fremde einfach begegnen können sind rar geworden. Nach einem Abend mit Büffet und Tanz bieten ausgewiesene Trainer aus ganz Deutschland am Samstag Praxis-Workshops zum Tagungsthema an. Sie beschäftigen sich beispielsweise mit Neid, Kränkung, Resilienz und der Überwindung von Feindseligkeit.
(CH)
mehr…
=== Programm im Überblick ===
=== Freitag, 27. Mai 2016 ===
15.00 Uhr | Anreise und Anmeldung im Tagungsbüro |
16.00 Uhr | Begrüßung
|
16.10 Uhr | Grußwort der DGSv (Deutsche Gesellschaft für Supervision)
Kati Bond |
16.15 Uhr | Grußwort des DFP (Deutscher Fachverband für Psychodrama)
|
16.20 Uhr | Einstieg ins Thema: ein Begegnungspuzzle
;
;
; |
17.00 Uhr | Hauptvortrag: „Entgegnungskultur – die Antwort nicht schuldig bleiben, die Verbindung nicht verlieren“
mehr…Zweifellos steht der Begegnungsbegriff für psychodramatisches Handeln an ganz herausgehobener Stelle. Wie könnten PsychodramatikerInnen arbeiten, wenn sie darauf verzichten müssten, in authentischen Austausch zu gehen und von einem tragfähigen Beziehungsfundament her Konflikte, Herausforderungen und Entwicklungsprozesse anzugehen?
Gleichzeitig hat der Begegnungsbegriff aber auch Tücken! Einmal ist er zu philosophisch gedacht, um wirklich Folgen zu haben. Ein andermal nehmen wir nicht ernst genug, wie sehr Moreno den Menschen von seinen Beziehungen her wahrnimmt. Und nicht selten bleibt der Begegnungsbegriff zu rund, zu glatt und zu wenig anstößig.
Seine Kraft entfaltet der Begriff der Begegnung, wenn wir zum einen verstehen, wie sehr Menschen miteinander verwoben sind und wie machtvoll diese Beziehungen all ihr Tun bestimmen. Zum anderen wird der Begegnungsbegriff wichtig, wenn wir uns gerade den Begegnungen stellen, die wir am liebsten vermeiden würden. Kritik, Auseinandersetzung, Fremdheit, Differenz. All diese unersetzlichen Quellen von Wachstum rückt Begegnung ins Scheinwerferlicht.
Dieses Terrain wollen wir zu Beginn unseres Kongresses erkunden…
18.00 Uhr | Pause
| 18.15 Uhr |
Resonanzen im Plenum: Vertreter des Instituts für Theaterpädagogik der Hochschule Osnabrück
;
;
;
| 19.30 Uhr | Pause | 20.00 Uhr | Fest mit Buffet und Tanz | |
=== Samstag, 28. Mai 2016 ===
09.30 Uhr | Workshop 1 – 8 zum Thema (siehe unten) |
12.30 Uhr | Mittagspause mit Imbiss |
14.00 Uhr | Workshop 9 – 16 zum Thema (siehe unten) |
17.15 Uhr | Schlussakkord
;
;
; |
18.00 Uhr | Ende |
=== parallele Workshops Samstagvormittag 9:30 – 12:30 Uhr (1.1 – 1.8) ===
> Workshop
1.1Neid in der Begegnung – Von der Tabuisierung zur Chance mehr…Neid zählt zu den verpönten Emotionen in unserer Gesellschaft. Dabei ist er oft, allerdings eher versteckt oder unterdrückt, anwesend. Für den Verlauf und die Qualität einer Begegnung spielt Neid und die Art und Weise wie er sich zeigt eine wesentliche Rolle.Bedeutender Ausgangspunkt für destruktiv gelebten Neid ist das Gefühl der Kränkung. Der oder die anderen scheinen uns auf unterschiedlichste Weise, aufgrund ihres Äußeren wie ihrer Schönheit (Schneewittchen), ihrer Beziehungen (Liebling des Chefs), ihrer Fähigkeiten oder ihres Hab und Gutes (mein Haus, mein Boot, mein Pferd), ihres Gehaltes, ihrer Position oder ihrer angeblichen momentanen gesellschaftlichen Bevorzugung (Arbeit und Wohnraum für Flüchtlinge) überlegen und im Vorteil.
Damit die innere quälende Beunruhigung, die dieser Neid im Einzelnen bewirkt endlich verschwindet reagiert dieser bzw. eine ganze Gruppe ohne einen sichtbaren Vorteil vielfach mit Vernichtungswünschen oder gar Vernichtungsreaktionen gegenüber Anderen (Kast 2015).
Da wo Neid wahrgenommen und benannt werden darf, wo Einzelne und Gruppen ihren Selbstwert, ihre Besonderheit und ihre Sehnsüchte, ebenso wie die der anderen anerkennen können, ergibt Neid Sinn. Dort wo er konstruktiv genutzt werden kann und darf, erhält er die Chance, zum Anlass zu werden für wertvolle Bereicherungen in Begegnungen zwischen Teammitgliedern, Paaren, Geschwistern und anderen unterschiedlichsten öffentlichen und privaten gesellschaftlichen Gruppen.
Im Workshop werden wir mit psychodramatischen Mitteln:
– Wesen und Erscheinungsbilder von Neid erkunden– Neiderfahrungen und unsere Haltung gegenüber Neid im beruflichen Kontext reflektieren und– Möglichkeiten der Nutzung dieser Emotion in Supervision, Coaching und Beratung erproben.
Literatur:Kast, Verena, Über sich hinaus wachsen, Neid und Eifersucht als Chancen für die persönliche Entwicklung, 1.Auflage 2015, Verlag Patmos
Haubl, Rolf, Neidisch sind immer nur die anderen, Über die Unfähigkeit zufrieden zu sein, Verlag C.H.Beck, 2004
Bucher, Anton, Geiz, Trägheit, Neid und Co in Therapie und Seelsorge, Springer, Heidelberg 2012
> Workshop
1.2 Anmeldung leider nicht mehr möglich.
Resonanz und Ignoranz im Arbeitskontext – Der Beitrag szenisch-kreativer Spielräume zur Überwindung von Feindseligkeit mehr…Arbeitsverhältnisse unterliegen zuweilen heftigen Dynamiken. Wie werden sie gesteuert? Kommunikative Resonanz (Hartmut Rosa) ist ein unverzichtbares Mittel kreativer Zusammenarbeit. Das bewusste Nichtreagieren und nicht Gesehen werden dagegen gehört zu den stärksten „Vernichtungs“-Waffen, sowohl als Anwender als auch als Betroffener (Kain und Abel).Kann über szenisch-kreative Arbeitsweisen Feindseligkeit überwunden werden oder führen sie zu zusätzlichen Eskalationen? Kann die Bühne als Raum genutzt werden, in dem eine gegenseitige Ignoranz nicht mehr möglich ist und darum zum Ort wirklicher Begegnung wird? Wie können diese Mittel für konstruktive Prozesse genutzt werden?
Neben Inputs werden Übungen angeboten, um szenisch-kreative Mittel auszuprobieren und ihre Wirkung zu diskutieren. Dabei können die Erfahrungen von Teilnehmenden (als Arbeitende, als Berater, als Supervisor*innen, als Coaches, als Therapeut*innen) eingebracht werden.
Literatur:Rosa, Harmut: Resonanz: Eine Soziologie der Weltbeziehung (2016)Obermeyer, Klaus: Teamcoaching und Teamsupervision: Praxis der Teamentwicklung in Organisationen. (2015)Die Bibel: Genesis 4,1-16
> Workshop
1.3 Anmeldung leider nicht mehr möglich.
Laut- und andere Sprachen im Psychodrama mehr…Das psychodramatische Rollenspiel gibt szenisch Ausschnitte aus möglichen Wirklichkeiten wieder. Menschen haben vielfältige Formen der Interaktion – Lautsprache ist nur eine der vielen Formen. Deshalb ist das Psychodrama keine „Leseprobe“. Die Positionen zueinander im Raum, die Gestik und Mimik, die Ausrufe u.v.a.m. – sie machen mit der Lautsprache die Alltagsdramen aus und das Psychodrama.In diesem Workshop soll mit verschiedenen Formen experimentiert werden. Ziel ist es, im psychodramatischen Handwerk auf andere Sprachen zu achten und die Protagonisten und Gruppen zu deren Gebrauch zu ermutigen.
Literaturhinweis: Argyle, M. (2013). Körpersprache & Kommunikation. Nonverbaler Ausdruck und soziale Interaktion. Paderborn: Junfermann. (Überarbeitete Neuauflage)
> Workshop
1.4Ich und der Fremde – die Anderen und wir mehr…„Der Feind ist der Fremde vom anderen Ufer, der Rivale im wörtlichen Sinne“ (vgl. Waldenfels, B.).Fremd ist zunächst der oder die Andere. Zwischen mir und ihr/ihm besteht eine „Differenz“, z.B. die der Herkunft oder Kultur, aber auch des Geschlechts, des sozialen Milieus, der Rolle etc. Das Fremde kann ausgeschlossen, mit dem „Feind“ gleichgesetzt, aber auch als das interessante „Andere“ wahrgenommen werden. Nicht immer ist der Fremde der Feind, aber zwischen dem Feind und mir liegt die Differenz. Die Differenz ist das, was mich unterscheidet, aber die Differenz macht mir auch zugänglich, was ich mir bin. Fremdheit ist zunächst die Nichtzugehörigkeit zu einem „Wir“. Erst die konkrete Begegnung kann Fremdheit in Vertrautheit verwandeln, sie macht den Fremden zum Gast, er/sie gehört dazu, aber nicht ganz. So kann Gegnerschaft oder Feindschaft verstanden werden als „verdrängte Fremdheit und verweigerte Gastfreundschaft“ (vgl. Waldenfels, B.).
Die Begegnung mit dem Fremden ist auch eine Begegnung mit den verdrängten und unbewussten Konflikten der eigenen Identität. Das, was in uns selbst fremd, angstvoll und unerträglich ist, übertragen wir auf den Anderen, denn was im Menschen unerträglich wirkt, projiziert er nach außen, entweder um der Gefahr zu entfliehen, oder um sie besser bekämpfen zu können. „Wir fürchten im Fremden Aspekte von uns selbst, die wir eigentlich bei uns fürchten müssen“ (vgl. Kast, V.).
Ausgehend von diesen Gedanken erkunden wir im Workshop die vertrauten wir die fremden Landschaften in uns und begegnen dabei vielleicht der einen oder anderen Differenz. Wir werden die Spannung zwischen innerer Abschottung einerseits und Ambiguitätstoleranz andererseits ausloten und uns auf die Suche nach dem Fremden in uns (Grün, A.) machen.
Literatur:Waldenfels, B.: Das Fremde denken (www.zeithistorische-forschungen.de)Kast, V. Das Fremde in uns. Interview mit der Psychologin Verena Kast in 3sat (www.3sat.de)Grün, A.: (2002) Der Fremde in uns. München: dtv
> Workshop
1.5Zurück zum Theater – Theaterpädagogische Ansätze für das Psychodrama ;;;mehr…Eine der Wurzeln des Psychodramas ist das Theater. Welche Theatralität findet sich in aktuellen Psychodramaformen? Welche Rolle spielt dabei das Ästhetische als Form der sinnlichen Erkenntnis und Erfahrung? Neben der Reflexion über diese Fragen, werden in diesem Workshop theaterpädagogische Ansätze anhand konkreter Inszenierungstechniken, wie z.B. aus dem Improvisationstheater, vorgestellt, die die psychodramatische Praxis ergänzen können.
> Workshop
1.6 Anmeldung leider nicht mehr möglich.
Kränkungen – Elemente der verstörenden Begegnung mehr…Kränkung ist eng verbunden mit Narzissmus, dem Schicksal des Selbstwertes: Kränkung wird erlebt als Angriff auf die Würde, der Ausschluß aus Zugehörigkeiten, aus Kontexten von Achtung und Anerkennung. Axel Honneth als Soziologe drückt es so aus: „Die menschliche Lebensform im ganzen ist durch die Tatsache geprägt, daß Individuen nur durch wechselseitige Anerkennung zu sozialer Mitgliedschaft und damit auch zu einer positiven Selbstbeziehung gelangen.“
Wenn Kontexte der Anerkennung verloren gehen, ist dies mehr als ein intrapsychisches Geschehen, dem der Einzelne sich zu stellen hat. Es hat zu tun mit der Labilisierung der umgebenen Systeme: Unsicherheit über die Bindungskraft der gemeinsamen primären Aufgabe, ebenso wie ein Verlust an Vertrauen auf die wertgebenden Haltungen im System.
Didaktisches Mittel sind gruppendynamische und tiefenpsychologische Überlegungen und Szenen.
> Workshop
1.7 Anmeldung leider nicht mehr möglich.
Resilienz – Kraft durch Begegnung oder Schutz durch Abgrenzung? mehr…Resilienz wird oft mit den Begriffen „Widerstandskraft“ oder „seelischem Immunsystem“ übersetzt.In vielen aktuellen Diskussionen wird schnell der Ruf nach Resilienz als notwendiger Ressource für Einzelne, Organisationen oder Gruppen laut. Es scheint, als wäre mit Resilienz ein universales Heilmittel gefunden.
Doch was genau bedeutet Resilienz eigentlich für mich? Ist es eher eine passive Schutzfähigkeit, die ich brauche um mich erfolgreich gegen belastende Anforderungen meines Lebens abzugrenzen? Oder ist Resilienz vielmehr eine Kraftquelle, die mir eine schöpferische und aktive Gestaltung meiner Lebenssituationen erst ermöglicht? Verbindet gelingende Resilienz vielleicht sogar gegensätzliche Kräfte? Und wann wird die Forderung nach Resilienz angesichts einer unveränderlichen Situation zur zusätzlichen Belastung?
In dem Workshop beleuchten wir mit psychodramatischen Methoden die sieben Säulen der Resilienz. In welchen Verhaltensweisen zeigen sie sich in unterschiedlichen Lebenssituationen? Wie wirksam erleben wir sie?
Durch die Reflektion eigener Ressourcen und Kraftquellen erforschen wir im Workshop verschiedene Facetten der Resilienz und loten besonders am Beispiel „Begegnung“ und „Abgrenzung“ die Möglichkeiten und auch Grenzen persönlicher Resilienz aus.
> Workshop
1.8Begegnung mit der Verschiedenheit – Das Riemann-Thomann-Modell in Coaching und Supervision mehr…Ausgehend von Fritz Riemanns „Grundformen der Angst“, in denen er aus psychoanalytischer Sicht aus den Grundanforderungen des Lebens vier Hauptformen seelischer Erkrankung ableitet, hat Christoph Thomann Riemanns Typologie für die Beschreibung von gesunden „normal-neurotischen“ Charakteren angepasst. Dabei sind zwei Grundtatsachen wesentlich: Wir leben im Raum als Mensch unter Menschen und stehen dadurch im Spannungsfeld von Nähe und Distanz, und wir leben im Fluss der Zeit inmitten von Veränderungen und stehen dadurch im Spannungsfeld von Dauer und Wechsel. Über eine reine Typologie hinaus hat Thomann daraus ein Beziehungsmodell entwickelt. Was aktiviert bei zweien, die eine Beziehung miteinander haben, der eine beim anderen? Was verkümmert? Was ist die Würze der Begegnung und was lässt den anderen versauern? (Thomann 1988, S. 192) Wir wollen spielerisch Positionen erkunden, uns begegnen, kennenlernen und verstehen.
Verschiedene Anwendungsmöglichkeiten in Coaching, Paarberatung und Supervision von Teams werden vorgestellt.
=== parallele Workshops Samstagnachmittag 14:00 – 17:00 Uhr (2.9 – 2.16) ===
> Workshop
2.9 Anmeldung leider nicht mehr möglich.
Das Fremde in mir – das Fremde im Außen ; mehr…„Nur Menschen, die sich begegnen, können eine natürliche Gruppe und eine tatsächliche menschliche Gemeinschaft formen.Es sind Menschen, die sich begegnen, die die verantwortlichen und aufrichtigen Begründer sozialen Lebens sind.“ (Moreno)Wir haben eine “deutsche Geschichte“ mit Begegnungskulturen: Faschismus, Wiedervereinigung, Zusammenleben mit Flüchtlingen, um drei herausragende Eckpunkte zu nennen. Diese Geschichte prägt mehr oder weniger bewusst unsere Beziehungsgestaltung.
In einer gelungenen Begegnung benötigen wir die pendelnde Wahrnehmung von unserem Gegenüber und uns selbst sowie von dem jeweiligen Kontext.Im Raum unserer Begegnung mit dem Fremden sind wir auch mit Gefühlen von Angst, Scham und Aggression konfrontiert.
In dem Workshop wollen wir uns mit diesen Phänomenen im Innen und Außen, im individuellen und gesellschaftlichen Kontext beschäftigen. Angemessen zusammen Leben und Arbeiten erfordert von uns emotionale und handwerkliche Fähigkeiten, die erlernt werden können.
> Workshop
2.10 Anmeldung leider nicht mehr möglich.
Diversity-Management – Viefalt der Begegnungen im modernen Management mehr…In deutschen Unternehmen begegnen Manager täglich Fremdheit. Menschen aus unterschiedlichen Ländern, Altersgruppen, Frauen, Männer usw. wollen geführt werde.Aber auch in Supervisionen und Coaching sind wir mit diesen Themen konfrontiert. In diesen Workshop werden wir Möglichkeiten der Führung und Supervision von Fremdheit und deren Begegnung aufzeigen und kreativ entwickeln.
> Workshop
2.11 Anmeldung leider nicht mehr möglich.
Leitkultur?! mehr…Wenn Moreno von Kultur spricht, dann meint er immer Rollen. Er schreibt: „Rollen und die Beziehungen zwischen Rollen sind die bedeutendsten Entwicklungen innerhalb jeder spezifischen Kultur“. Und: „Rolle ist die Einheit der Kultur“.Möchte man dem Begriff der Leitkultur einen psychodramatischen Sinn geben, dann wäre Leitkultur ein Set von Rollen, das für den Protagonisten gerade unaufgebbar ist.
In diesem Workshop werden wir die Frage nach der Leitkultur auf zwei Ebenen stellen. * Erstens: Welche Rollen tragen mich und machen mich so sehr aus, dass sie unbedingt zu mir gehören? Was ist also meine individuelle Leitkultur? * Zweitens: Gibt es Rollen, die für uns so wichtig sind, dass wir sie als Gesellschaft „mit Zähnen und Klauen“ verteidigen sollten, oder aber unermüdlich für sie werben wollen? Können wir uns also auf erste Konturen einer „soziodramatischen Leitkultur“ einigen.
Am Ende des Workshops werden Sie * Morenos Konzepte der Rollenkonfiguration und des kulturellen Atoms besser kennen gelernt haben, * Sie werden einen Blick auf die Rollen geworfen haben, die ihnen zur Zeit besonders wichtig sind * und Sie werden soziodramatisch darüber verhandelt haben, auf welche Rollen wir in unseren stürmischen Zeiten besonders gut aufpassen sollen.
> Workshop
2.12 Anmeldung leider nicht mehr möglich.
Die Angst der Torfrau / des Tormanns beim Elfmeter (nach P. Handke) mehr…Begegnung(skultur) – auch in der zugespitzten Spannung zwischen Bindung und Gegnerschaft – findet immer in konkreten Rollen und Gegenrollen statt und hängt nicht per se an der ganzen Person.Wir kennen alle Situationen, in denen wir uns in verhärteten Rollenkonfigura-tionen wiederfinden. Wir suchen unbewusst Personen mit „dieser“ Gegenrolle bzw. werden umgekehrt von Personen mit dieser komplementären Rolle ´gerochen´. Dabei droht die Flexibilität und die Spontaneität in der Gestaltung „meiner Rolle“ verloren zu gehen.
Solange wir unsere Rolle, unsere Bedürfnisse und unser Handeln nicht ändern, werden wir mit entsprechenden Personen aus unserem sozialen Atom – oder mit neuen Personen, die die alten ersetzen – diese „Begegnungen“ wiederholen.
Was tun? Das wollen wir anhand von Bildern wie das der Torfrau / des Tormanns beim Elfmeter, der Schockstarre des Kaninchens vor der Schlange oder Ähnlichem mit psychodramatischen Mitteln spielerisch erkunden.
> Workshop
2.13Märchenhafte Begegnungen und ihre Folgen für Glück und Wohlstand mehr…Die Wirkungen märchenhafter Begegnungen sind so verschieden wie die Begegnungen selbst. Im Workshop folgen wir dem Weg des Hans, der von sich sagt: „… ich muss in einer Glückshaut geboren sein …“ und dessen Begegnungen auf einem Heimweg. Ist es der Weg des sorglos naiven Hans, der sich übers Ohr hauen lässt und nichts daraus lernt? Ist es ein spiritueller Weg, auf dem Besitz keine Rolle mehr spielt, der zu Glück und Freiheit führt? Ist es ein Weg voll (unbewusster) Dankbarkeit?Und wie steht es um unsere, meine Begegnungen im Großen und im Kleinen? Was macht sie wertvoll? Schlussendlich gehen wir der Frage nach, wen oder was es braucht, um glücklich und froh zu sein.
> Workshop
2.14Kontexte der Verbundenheit – Bindung und Gegnerschaft als individualitätszentrierte Perspektiven mehr…„Bindung“ und „Gegnerschaft“ sind nützliche Konzepte, um psychosoziale und inner¬psychische Realitäten des Menschlichen zu erklären. Voraussetzung für die Bedeutsamkeit dieser Konzepte – so die Ausgangsthese dieses Workshops – sind systemische Verstehens¬kontexte, welche die Individualität (als Person, Gruppe etc.) in den Mittelpunkt stellen. Diese Kontexte von Individualität sind zugleich charakteristisch für unser westliches, materialistisch geprägtes Weltbild. Indessen scheint es an der Zeit zu sein, das individualitätszentrierte Denken zu hinterfragen und es in erweiterte Kontexte zu setzen. Wie unterschiedliche Wissenschaften – von östlichen Weisheitslehren über humanistisch-psychologische Denkrichtungen bis zur Quantenphysik – nahelegen, sind solchermaßen erweiterte Kontexte geprägt von einem ganzheitlichen Verständnis des Menschen und der Welt. Gemeinsam ist ihnen das Wissen um „unsere Verbundenheit mit allem, das uns umgibt“ (H.-P. Dürr).Der Workshop lädt ein, mit psychodramatischen Mitteln die Möglichkeiten des Konzepts Verbundenheit („connectedness“) für unser berufliches Denken und Handeln zu erkunden und der Frage nachzugehen, wie Kontexte von Verbundenheit in der Praxis berücksichtigt werden können. Es kann reflektiert werden, inwiefern auch im Begriff der Begegnung Kontexte von Verbundenheit mitgedacht werden. Die Konzepte Bindung bzw. Gegnerschaft sind dabei nicht zu verwerfen, sondern als individualitätszentrierte Perspektiven in erweiterte Kontexte von Verbundenheit einzuordnen.
Literatur: Hüther, G. & Spannbauer, C. (Hrsg.) (2012). Connectedness. Warum wir ein neues Weltbild brauchen. Bern: Huber.
> Workshop
2.15Feedbackprozesse im Team mehr…Die Begegnungskultur im Team kann sowohl von Zuwendung, Anerkennung und Bindung als auch von Ablehnung und Feindseligkeit geprägt sein.In Teams geben sich die Teammitglieder spontan oder gezielt Rückmeldungen. Sie benennen, wie sie Verhaltensweisen der anderen wahrnehmen, erleben und interpretieren. Feedback geben und nehmen passiert auf der Metaebene und trägt entscheidend zur konstruktiven Kommunikation im Team bei.„Feedback dient nicht nur der Bewältigung von Störungen, aufkeimenden Konflikten oder Mängeln an der Arbeitsleistung, sondern ebenso der Anerkennung persönlicher und kollektiver Leistungen und Erfolge.“ (zitiert nach Gellert und Nowak, 2002)
In diesem Workshop beschäftigen wir uns damit, wie die hinter den Rückmeldungen versteckten und unausgesprochenen Bedürfnisse des Rückmeldungsgebenden behutsam transparent gemacht werden können und welche Auswirkungen dies auf die Teamatmosphäre haben kann.Die Themenbeispiele der TeilnehmerInnen werden aufgegriffen und szenisch inszeniert.
> Workshop
2.16 Anmeldung leider nicht mehr möglich.
Die Sprache des Lebens auf der psychodramatischen Bühne. Friedfertige Kommunikation in konflikthaften Begegnungen mehr…Marshall B. Rosenberg hat mit seinem Konzept Gewaltfreie Kommunikation (GfK) ein Verfahren für Konfliktmanagement im mikro-sozialen Bereich entwickelt. Die von Rosenberg aufgezeigten Sprachmuster lassen sich auf dieser Grundlage auch für Mediation im meso- und makro-sozialen Feld einsetzen.Die in der GfK zentrale verbale Erkundung von Gefühlen und Bedürfnissen wird durch die erlebnisaktivierenden Zugänge des Psychodramas erweitert und intensiviert. Neben einer kurzen Einführung in die Methodik der Gfk auf der theoretischen Bühne werden im Workshop wesentliche Aspekte des Verfahrens handelnd auf die psychodramatische Bühne gebracht.
VoraussetzungenZielgruppe
- alle Interessierten
- Ärztliche und Psychologische Psychotherapeut:innen
- Führungskräfte, Sozialmanager:innen
- Pädagog:innen, Sozialpädagog:innen, Sozialarbeit:innen, Erzieher:innen
- Personal- und Organisationsentwickler
- Supervisor:innen, Coaches, Trainer:innen
Änderungen vorbehalten