Beschreibung
Was macht eine gute Beratende aus? Der Anfang eines Beratungsprozesses spielt sich häufig im Korridor zwischen Selbst- und Fremdidealisierung und Selbst- und Fremdinfragestellung ab. Wie findet die Beraterin zu einem selbstbewussten, selbstkritischen und selbstfreundlichen Umgang? Wie kann sie – nicht nur bei der Auftragsklärung – mit Begrenzungen und authentischem Selbstauftritt umgehen, ohne die Freude daran zu verlieren, das Beste zu geben, was ihr zur Verfügung steht und damit auch eine Bestätigung in ihrer Arbeit zu finden?
Winnicott hat die klassische Formulierung der „genügend guten Mutter“ geprägt, die dem Kind ausreichende Unterstützung für seine kreative Entwicklung bietet. In dieser Tagung soll geprüft werden, in wie weit dieser Ansatz auch für Supervisoren, Coaches, Berater und Therapeuten eine fruchtbare Interpretationsfolie darstellt. Wie können eigene und fremde Entwicklungen ermöglicht werden und das „Gut-da-stehen“ als gut genug angenommen werden?
In diesem Prozess können symbolisierende szenische Elemente eine wichtige Brückenfunktion spielen. Die Fähigkeiten der Einfühlung und Fertigkeiten der Inszenierungs- und Aufstellungsarbeit vorausgesetzt, kann die kreative Selbstverwirklichung von Klienten wirksam unterstützt werden. Was braucht es, um eine solche qualitativ hochwertige und zugleich fehlerfreundliche und zielführende Arbeit zu eröffnen? Wie kann das, was gut genug ist, als das Beste für den Ratsuchenden verstanden werden?
mehr…
Für die
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=== Programm im Überblick ===
=== Freitag, 30. Mai 2014 ===
15.00 Uhr | Anreise und Anmeldung im Tagungsbüro |
16.00 Uhr | Begrüßung
|
16.15 Uhr | Einstieg ins Thema der Fachtagung
|
17.00 Uhr | interaktiver Vortrag: „Genug ist nicht genug?“ oder „Was zuviel ist ist zuviel!“
mehr…Was ist gute Beratung – was ist gute Führung? Wie sollte der/die gute Ratsuchende oder Supervisand/in oder Mitarbeitende sein und ist das möglich und wohin führt das?
Oder was ist gut genug und wohin bringt uns das? Diesem Thema wird der Vortrag nachgehen:
Wer wäre nicht gerne ideal oder
wer hätte nicht gerne ideale Eltern, besonders Mütter gehabt?
Hätten wir sie gehabt, hätten wir idealer werden können ……..
Kann das ein/e ideale/r Berater/in ausbügeln und
wollen und können wir ein/e solche/r sein?
Wie befördern und behindern solche Idealisierungen und Ansprüche
gutes Leben und die Bewältigung von konkreten kritischen Situationen?
Aus welchen gesellschaftlichen Kontexten entstanden und entstehen diese Vorstellungen und welche Kraft haben Gegenbilder von realistischer Selbst-Einsicht?
Zu sehen was ist:
was die Möglichkeiten, was die Fähigkeiten, was die Vorlieben sind
ebenso wie das
was die eigenen Grenzen, die Tiefen und Untiefen, die Abneigungen sind,
ist die Arbeit und die Kunst
Zuviel ist:
Ansprüchen aus Idealbilder nachzujagen und ein schlechtes Gewissen zu pflegen,
das Kontakt, Begegnung und passende Weiterentwicklung verhindert.
Genug ist:
Mit Selbst – Bewusst – Sein sich entlang der eigenen Interessen und Neugier weiterzuentwickeln
und in neuen Situationen spontan und kreativ passende Verhaltensweisen und Kontakte zu gestalten.
Sowohl als Berater/in als auch als Ratsuchende/r, als Führungskraft und als Mitarbeitende ist bei den jeweiligen Aufgaben die ernsthafte Frage nach dem
„gut genug“ eine, die besprochen und verhandelt werden muss, um nachhaltige, menschenfreundliche, gesunde Lebens- und Arbeitsbedingungen mitzugestalten.
18.00 Uhr | Pause
| 18.15 Uhr |
psychodramatische Verstoffwechselung
| 19.00 Uhr | Zusammenführung
| 19.30 Uhr | Pause
| 20.00 Uhr | Fest mit Buffet und Tanz mit DJ | |
=== Samstag, 31. Mai 2014 ===
09.30 Uhr | 8 Workshops zum Thema (siehe unten) |
12.30 Uhr | Mittagspause mit Imbiss |
14.00 Uhr | 8 Workshops zum Thema (siehe unten) |
17.00 Uhr | Gut – genug?! (Plenum)
|
18.00 Uhr | Ende |
=== parallele Workshops Samstagvormittag (1.1 – 1.8) ===
> Workshop
1.1„Genug ist nicht genug?“ oder „Was zuviel ist ist zuviel!“ mehr…Soziodramatische und psychodramatische Vertiefung des Vortrages.
> Workshop
1.2Goodenoughparents – Ideen aus dem Alltag eines Erziehungsberaters mehr…In der Erziehungsberatung sind wir heute immer mehr mit Eltern konfrontiert, die an ihren eigenen Ansprüchen scheitern. Der Optimierungszwang, der um sich greift verstellt nicht nur den Blick auf die eigenen Kinder, sondern auch den Blick auf die eigenen Stärken als Vater oder Mutter. Dabei bräuchte es gar nicht so viel, um ein guter Vater/eine gute Mutter zu sein. Die Bindungstheorie sagt, wir sollen die Kinder immer wieder in die Welt schicken und als sicherer Hafen zur Verfügung stehen. Das Konzept „elterlicher Präsenz“ (Haim Omer/Arist von Schlippe) sagt, wir sollen uns darauf konzentrieren, verlässlich im Leben unserer Kinder vorzukommen. Keine dieser „großen Theorien“ spricht davon, dass unsere Kinder immer Einsen nach Hause bringen müssen, dass sie drei Instrumente lernen müssen oder jeden Wunsch sofort erfüllt bekommen müssen. Es lohnt sich, sich hier auf einige basale Bausteine zu besinnen. Eben dies wollen wir in diesem Workshop tun. Und: Vielleicht können wir in unserer professionellen Rolle als SupervisorIn, CoachIn, BeraterIn ja auch etwas von den „goodenoughparents“ lernen…
> Workshop
1.3 | Anmeldung leider nicht mehr möglich.
„Aus einer Zeit als das Wünschen noch geholfen hat…“ Ein Methodenworkshop mehr…Fällt aus.Märchen bieten vielfältige Bilder und symbolkräftige Aussagen, um sich mit Fragestellungen rund um den Themenbereich „Bin ich gut (genug)?“ auseinanderzusetzen.Die TeilnehmerInnen dieses Workshops lernen verschiedene Methoden psychodramatischer Märchenarbeit in Supervision und Coaching kennen. Stegreifspiel, Skulptur- und Aufstellungsarbeit können anhand von Fallbeispielen aus dem TeilnehmerInnenkreis erprobt werden.
> Workshop
1.4„The confined enough counselor“ – vom genügend abgegrenzten Beraten mehr…„The good enough counselor“ verfügt über unterschiedliche Kompetenzen und Qualitäten. Eine davon ist die Fähigkeit zu innerer Abgegrenztheit: also Wahrnehmungen, Haltungen und Interventionen, die sowohl die eigene Abgrenzung vom Klienten-System fördern, als auch das Aushalten von Grenzen, die das Klienten-System einbringt. „Genügend abgegrenzt“ wird im Rahmen dieses Workshops versuchsweise mit „confined enough“ übertragen und aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Dabei geht etwa darum, * das Bedeutungsfeld von Abgrenzung-Begrenzung-Eingrenzung-Grenzsetzung etc. in der professionellen Beziehungsarbeit zu erkunden; * eigene Erfahrungen von Abgegrenztheit als Berater/in zu reflektieren; * ein Blick auf die individuelle Geschichte der eigenen Abgrenzungsfähigkeit zu werfen; * das Wechselspiel von „good enough“ und „confined enough“ – auch im Sinne von „mütterlichen“ und „väterlichen“ Qualitäten der Berater/innen-Persönlichkeit – zu veranschaulichen; * ggf. auch psychohistorische Hintergründe für das Gestalten von Grenzen in der Beziehungs¬arbeit als Berater/in heute einzubeziehen.Mit unterschiedlichen (psychodramatischen) Mitteln bewegen wir uns in diesem Workshop durch das Feld, das sich zwischen diesen Aspekten aufspannt. Ziel ist, mögliche Formen des Erlebens und Gestaltens von „Abgrenzung“ mit den Teilnehmenden zu erkunden, zu reflektieren und somit auch für das eigene bewusste Beratungshandeln nutzbar zu machen.
> Workshop
1.5 | Anmeldung leider nicht mehr möglich.
Szenisches Arbeiten in Fortbildungen für Führungskräfte im non-profit-Bereich mehr…Der Workshop beginnt mit einer Verständigung darüber, wie der Begriff Fortbildung an sich verstanden wird. Dem Satz von Konfuzius „Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es können.“ folgend, untersuchen wir an Ihren und meinen „mitgebrachten“ Beispielen, wie durch szenisches Arbeiten das Lernen und Erkennen unterstützt werden kann. Anschließend nehmen wir ein Märchenspiel als Grundlage, um zu klären, – welche Voraussetzungen ein Fortbildner für szenisches Arbeiten mitbringen sollte, – was eine Führungskraft aus einem solchen Erleben über sich erfahren kann, – welcher Zusammenhang zwischen Märchenspiel – Führungskraft – Organisation hergestellt werden kann.
> Workshop
1.6 | Anmeldung leider nicht mehr möglich.
Vom therapeutischen (heilsamen) Wert des Spielens mehr…Das Medium des Psychodramas ist das Spiel. Spielfähigkeit ist nicht selbstverständlich gegeben, nicht für Kinder und nicht für Erwachsene. Winnicott spricht vom Wagnis des Spielens, gibt Hinweise zum Risiko aber auch zum Gewinn. Worin besteht dieser? Die Lust an Verwandlung in Rollen beginnt im Kindesalter. Neuere Entwicklungstheorien beleuchten die psychisch-mentalen Prozesse, die im Spiel produktiv werden. Ihre Relevanz für das Spielen im Miteinander des Psychodramas wird unser Thema sein.
> Workshop
1.7„A good enough councelor is a musician inside.“ Die Bedeutung von Rhythmus und Synchronisation – Impulse für ein beraterisches Selbst – Verständnis mehr…Das Thema der Fachtagung fordert uns auf, das WIE – das prozessuale Geschehen im gegenwärtigen Moment von Beratung, Supervision oder Therapie – in den Blick zu nehmen. Als Supervisoren, Coaches und Therapeuten sind wir gut beraten, unsere Wahrnehmung nicht nur auf die Inhalte, sondern gleichsam auch auf das hochkomplexe Beziehungsgeschehen im jeweils aktuellen Moment zu richten. Hier, im ‚Now Moment‘ (Daniel Stern) der aktuellen Beratungssituation werden Inhalte, die die Klienten, Teams, Organisationen einbringen, verarbeitet, neu geordnet, verknüpft und transformiert. Beratungsprozesse sind nie linear. Wir können sie vielmehr als ein beständiges Schwingen und Pulsieren, als ein zutiefst rhythmisches Phänomen denken und begreifen. Sie haben musikalischen Charakter. Sowohl Berater und Supervisoren als auch Klienten, Teams und Organisationen sind miteinander musizierende, sich synchronisierende schwingende Systeme. Auch die Suchbewegungen hin zu einer authentischen beraterischen Identität ist ein permanenter seelischer Transformationsprozess von Synchronisations- und Regulationsvorgängen. Dies betrifft sowohl innere Mentalisierungsmuster, die Synchronisation von Denken, Sprechen und Fühlen von Berater und Klient als auch die äußeren Dialogstrukturen zwischen beiden. Gemeint ist hier die ‚ausreichend gute‘ Synchronisation wechselseitiger Bezogenheit im jeweiligen Moment des Prozesses (Stern et.al. 2012). In diesem workshop werden wir dem Thema der Fachtagung spielend, trommelnd und musizierend begegnen. Improvisierte Musik konfrontiert uns mit unseren biographischen Erfahrungen, Träumen und Phantasien und den damit verknüpften Idealisierungs- und Bewertungsmustern. Sie sensibilisiert uns für Resonanzphänomene, Synchronisationsprozesse und aktiviert unsere Ressourcen. Darüber hinaus initiiert das experimentelle Spiel mit Rhythmen und Klängen einen heilsamen, kreativen schwingenden Prozess. Es schärft unsere Sinne und unsere Aufmerksamkeit für den gegenwärtigen Moment. Aus dem Spielen heraus wird der Bezug zum beraterischen und supervisorischen Kontext deutlich, ein Transfer zu Synchronisationsphänomenen in Beratungsprozessen wird so möglich. Hier sind auch kleine Szenen aus Ihrem beruflichen Kontext willkommen, die aus dieser Perspektive betrachtet werden können. Das Beleben und Erleben eines kreativen, musikalischen Selbst kann ein Spiegel für ein beraterisches Selbst – Verständnis sein. Darüber hinaus kann das Bild von miteinander schwingenden musizierenden Systemen Impulse für Transformationsprozesse in Beratung und Supervision ermöglichen. Methodisch ist der workshop eingebettet in das Experiment der Verknüpfung von Musiktherapie und Psychodrama. Es soll anregen und ausloten, inwieweit auch Musikinstrumente mit ihren symbolbildenden und klanglichen Dimensionen einen Platz in der szenisch-kreativen Arbeit finden können. Erkenntnisse aus der neuen Bindungsforschung (Bion, Stern et. al.), der Neurobiologie und der modernen Traumatherapie (Shapiro, Reddemann) bilden dabei den theoretischen Bezugsrahmen. Let’s play some music and create the process.
> Workshop
1.8 | Anmeldung leider nicht mehr möglich.
In der Polarität von „Genug“ und „nicht Genug“ führen, coachen, spielen,… mehr…Ursprünglich liegt in der Bedeutung von „Genug“ die Fülle bis zum Überfluss und das Befriedigt sein (vgl. Deutsches Wörterbuch). Und folgen wir Stephanie Krenn, dann bedeutet „Genug sein“ immer wieder neu das Gegenwärtige als Ausgangslage und nicht als Endpunkt zu betrachten (vgl. Krenn, 2006). Es impliziert nicht das Tatenlos werden, sondern die Bereitwilligkeit zum Lernen und zur Weiterentwicklung.Welches Maß aber ist uns genügend? Wann befriedet/oder befriedigt ein Prozess den Protagonisten, Coachee, Supervisanden, Klienten, den/die Leitende/n und welche Verantwortungslagen tragen die Beteiligten? Wie begegnen und verhalten wir uns in der Polarität von Genug und nicht Genug? Aus welchen Seiten schöpfen wir und zu welchen tendieren wir? Welchen Polen wollen wir Gewicht beimessen und wie wollen wir uns und andere im Spiel zwischen den Polaritäten führend begleiten oder dem Gegenwärtigen würdigend Raum geben?Im Workshop wollen wir uns leiten lassen von Aspekten der Fülle, der Wirkmächtigkeit unseres Denkens, von der stärkenden Befriedigung und dem verborgenen Hunger und wie wir sie in der Polarität erfahren oder verorten. Eine Rolle spielen Dimension von Neuem wagen bis (entschiedenem) ver-sagen sowie die eigene Fülle in Angeboten zu verschenken und sich in der Fülle von Unfertigkeiten zu offenbaren.
=== parallele Workshops Samstagnachmittag (2.9 – 2.16) ===
> Workshop
2.9Goodenoughparents – Ideen aus dem Alltag eines Erziehungsberaters mehr…In der Erziehungsberatung sind wir heute immer mehr mit Eltern konfrontiert, die an ihren eigenen Ansprüchen scheitern. Der Optimierungszwang, der um sich greift verstellt nicht nur den Blick auf die eigenen Kinder, sondern auch den Blick auf die eigenen Stärken als Vater oder Mutter. Dabei bräuchte es gar nicht so viel, um ein guter Vater/eine gute Mutter zu sein. Die Bindungstheorie sagt, wir sollen die Kinder immer wieder in die Welt schicken und als sicherer Hafen zur Verfügung stehen. Das Konzept „elterlicher Präsenz“ (Haim Omer/Arist von Schlippe) sagt, wir sollen uns darauf konzentrieren, verlässlich im Leben unserer Kinder vorzukommen. Keine dieser „großen Theorien“ spricht davon, dass unsere Kinder immer Einsen nach Hause bringen müssen, dass sie drei Instrumente lernen müssen oder jeden Wunsch sofort erfüllt bekommen müssen. Es lohnt sich, sich hier auf einige basale Bausteine zu besinnen. Eben dies wollen wir in diesem Workshop tun. Und: Vielleicht können wir in unserer professionellen Rolle als SupervisorIn, CoachIn, BeraterIn ja auch etwas von den „goodenoughparents“ lernen…
> Workshop
2.10 | Anmeldung leider nicht mehr möglich.
„Ich werde dich immer an deiner Leistung messen!“ Auf der Spurensuche nach den Wurzeln unserer beruflichen Identität. mehr…Der Titel dieses Workshops zeigt ein Beispiel, wie wir im Laufe unserer persönlichen Geschichte und gesellschaftlichen Sozialisation ein Konstrukt von Glaubenssätzen erhalten und wählen. Sie bestimmen meist unbewusst unsere Wahrnehmung und beeinflussen unser Handeln. Selten sind diese Grundannahmen lebenslang hilfreich. Vielmehr schaffen sie oft Einengung und Befürchtungen, automatisiertes Denken und Verhalten. Wir sind die GestalterInnen unserer beruflichen Rollen. Doch wer oder was gestaltet diese mit, ohne von uns wahrgenommen oder hinterfragt zu werden? Welche inneren Überzeugungen treiben uns an? Wer sind die Verfasser unserer unbewussten inneren Monologe? Welche Aufträge haben wir von wem übernommen? In diesem Workshop wollen wir uns psychodramatisch mit den Glaubenssätzen beschäftigen, die unser berufliches Handeln prägen.
> Workshop
2.11Die Rollen der Beraterin, die Rollen des Beraters mehr…Diese Rollen werden aus verschiedenen Richtungen untersucht: • Die Rollenaushandlung zwischen Klient/Klientin und Berater/Beraterin • Das Verhältnis der eigenen Rollen in der Beratung zu jenen im sozialen Atom, und • zu bestehenden Rollenklassifikationen (z.B. Analysierender, Regisseur, Therapeut, Gruppenleiter nach Kellermann) Das geschieht in Rollenspielen. Es soll herausgearbeitet werden, welche Rollen in der Beratung hilfreich sind für Klientinnen/Klienten und welche dafür hemmend sind.
> Workshop
2.12 | Anmeldung leider nicht mehr möglich.
Irrungen, Wirrungen und Trugschlüsse: Beratungstätigkeit und Teamsupervision in Einrichtungen der Behindertenhilfe mehr…In klientenbezogenen „Fall“supervisionen werden Arbeitsstörungen thematisiert, die bei genauer Betrachtung als Bündel ganz unterschiedlich gelagerter Probleme zu verstehen sind: Es vermischen sich Selbst- und Fremdwahrnehmungsebenen, Fach- und Erfahrungswissen, Alltagstheorien, Arbeitsbedingungen mit dem Anspruch auf angemessene zeitnahe „Problemlösung“. Dem Prozess der Würdigung eines Menschen und seinem „Problemverhalten“ durch alle Teammitglieder kommt eine entscheidende Bedeutung zu: Es gilt den notwendigen Austausch zu entschleunigen und unterschiedliche Erfahrungen, Eindrücke und Facetten in einem Gesamtbild zu integrieren, um nicht vorschnelle Erklärungen und Lösungen zu präsentieren oder Menschen zu pathologisieren. Hierbei erweist sich die Methode der gruppenzentrierten Aufstellungsarbeit mit Figuren und Objekten als hilfreich. Ihr Einsatz wird anhand einiger Supervisionsprozesse vorgestellt. In kurzen Übungen können persönliche Erfahrungen aus den Rollen als Teilnehmer und als Beobachter heraus gemacht und auf die eigene berufliche Tätigkeit übertragen werden.
> Workshop
2.13Die narzisstische Konstellation im intersubjektiven Raum zwischen Therapeut/Therapeutin und Patient/Patientin und
mehr…Die Begegnung zwischen Therapeut/Therapeutin und Patient/Patientin findet in einem narzisstisch aufgeladenen intersubjektiven Feld statt. Diese Aufladung ist eine wechselseitige: Der/die ausreichend gute Therapeut/Therapeutin bewegt sich zwischen den Polen der Selbstidealisierung und der Selbstentwertung einerseits und der Fremdidealisierung und der Fremdentwertung der/des bedeutungsvollen anderen andererseits. Ebenso schwingt der/die Patient/Patientin zwischen diesen Polen. Dazwischen beeinflussen Omnipotenz- und Rettungsphantasien, Empfindungen der Unterlegenheit und Überlegenheit, Angst und Mut usw. das Selbst wie das Fremdbild im gemeinsamen Prozess. Im Workshop wollen wir diese Wechselwirkung psychodramatisch ausleuchten und insbesondere die Rolle des/der Therapeuten/Therapeutin vor dem Hintergrund der eigenen Biographie und Rollenentwicklung betrachten. Die o.g. unterschiedlichen Positionen wollen wir szenisch mit Aufstellungsarbeiten, Vignetten, Rollenspiel u.a. erlebbar machen sowie theoretisch reflektieren, um Eckpunkte einer ausreichend guten Behandlung zu skizzieren. Handlungsleitende Fragen sind: Wie kann im intersubjektiven Raum Beziehung/Bindung entwickelt und eine Balance zwischen den o.g. Polen hergestellt werden? Welchen Umgang habe ich mit meiner eigenen Begrenztheit, mit Zweifeln und dem Wissen um das Nichtwissen und wie gehe ich damit konstruktiv um? Welches sind die Zutaten, um ein/eine ausreichend guter/gute Therapeut/Therapeutin zu werden.
> Workshop
2.14„…ohne Worte…“ Tanz – Bewegung – Körper mehr…Frage: Kann mir mein Körper – im Sinne des Tagungs-Titels – „Ratgeber“ sein? Verschiedene Möglichkeiten des warm-ups aus den Bereichen spielerische Bewegung, Körperwahrnehmung und tänzerischem Bewegen – mit und ohne Musik – kann mich oder uns einstimmen und öffnen für den psychodramatischen Prozess. Der Dialog zwischen Innen und Außen zeigt Wahrnehmungsmöglichkeiten meiner körperlichen und seelischen Befindlichkeit. So spüre ich beispielsweise Bewegungslust oder Bewegungsunlust. Kann ich mich in den tänzerischen „flow“ hineinbegeben und in Kontakt kommen mit mir, der Umgebung und anderen? Bewegungs- und Tanzthemen können erforscht und umgesetzt werden, wie „Widerstand“ und „Druck“, wie „Sanftheit“ und „Kraft“ oder „Kontakt“ und „Für-mich-Sein“. Im Workshop werden exemplarisch die o. g. Themen vorgestellt und praktisch erprobt. Dieses kann sowohl für den eigenen Prozess als auch für die Arbeit mit Gruppen genutzt werden. Bitte bequeme und bewegungsfreundliche Kleidung mitbringen sowie warme Socken.
> Workshop
2.15 | Anmeldung leider nicht mehr möglich.
Beratung im Widerstand – wie kann ich Kontakt mit agierenden Jugendlichen gestalten mehr…Dieser Workshop richtet sich an Menschen, die in ihrer Arbeit mit Jugendlichen oder älteren Kindern zu tun haben. Jugendliche befinden sich in einer besonders vulnerablen Lebensphase, da sie sich auf die Erwachsenenrollen zu bewegen, sich aber gleichzeitig von den erwachsenen Menschen in ihrem Umfeld zu distanzieren beginnen. Diese ständige innere und äußere Suchbewegung führt zu einer beständigen Verunsicherung des Selbst, aber auch zu heftigen Irritationen und Konflikten im Außen. Im psychosozialen Arbeitsfeld entstehen immer wieder Szenen, in denen Jugendliche sich Hilfen verweigern, Regeln und Grenzen überschreiten, zwischen extremer Bedürftigkeit und Empörung gegen (vermutete) Angriffe auf ihre Eigenständigkeit hin und herwechseln. Dabei lösen sie auch in den Erwachsenen eine Bandbreite von Gefühlen aus, die das beraterische Selbstbild erschüttern können. Wie begegnen sich das Selbstbild des Jugendlichen und das Selbstbild des Beraters? Welche Möglichkeiten der Kontaktaufnahme bieten sich und wie erkenne ich die Grenzen? Bin ich auch noch eine gute BeraterIn, wenn ich (scheinbar) nichts bewirke? Diesen Fragen soll in szenischen Aufstellungen mit Hilfe des Psychodrama nachgegangen werden.
> Workshop
2.16Good-enough-Geschichten auf die Bühne des Playbacktheaters! mehr…Von inneren Antreibern gejagt und kritisiert, von den Ansprüchen der Professionalität und den hungrigen Auftraggebern gefordert…Wie erleben wir die Gratwanderung zwischen hohen Qualitätsanforderungen und Gelassenheit voller Vertrauen in den Prozess? Was passiert, wenn wir in der Beratung meinen, es nicht „richtig“/ nicht recht gemacht zu haben und wie könnte ein konstruktiver Umgang mit scheinbarem Versagen, Peinlichkeiten oder „Fehlern“ gehen?In diesem Workshop werden wir uns Geschichten dazu erzählen und Formen aus dem Playbacktheater erproben, um die Gratwanderungen durch Widerspiegeln sichtbar zu machen. Mit den Elementen Kunst, Rituale und der Soziale Begegnung erleben wir den Zauber dieser dem Psychodrama verwandten Theaterform.
VoraussetzungenZielgruppe
- alle Interessierten
- Ärztliche und Psychologische Psychotherapeut:innen
- Fachkräfte aus der Familienberatung
- Führungskräfte
- Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut:innen
- Pädagog:innen, Sozialpädagog:innen, Sozialarbeit:innen, Erzieher:innen
- Personal- und Organisationsentwickler
- psychosoziale und psychologische Berater:innen
- Supervisor:innen, Coaches, Trainer:innen
Änderungen vorbehalten