Psychosoziale Beratung
Weiterbildung zum/zur Psychosozialen Berater:in – Psychodrama in der Kinder- und Jugendhilfe
Kurzinfo
Oktober 2024 – Dezember 2026
Zertifikatskurs (DGfB)
WB 23
Bitte melden Sie sich zum kostenlosen Aufnahmeprozess oder zu einem Vorgespräch an.
Freitag, 18.10.2024, 16:00 Uhr – Sonntag, 20.10.2024, 14:30 Uhr
Beschreibung
Warum diese Weiterbildung
Im Oktober 2024 startet das ISI – Institut für soziale Interaktion – eine neue Weiterbildung zum/zur Psychosozialen Berater:in – Psychodrama in der Kinder- und Jugendhilfe.
In vielen Arbeitsfeldern von Sozialpädagog:innen, Pädagog:innen und Sozialarbeiter:innen wird heute selbstverständlich erwartet, dass Sie fundierte Beratungskompetenzen mitbringen. In dieser Weiterbildung möchten wir einen Schwerpunkt auf die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Bezugssystemen setzen. Darüber hinaus gibt es in allen Bereichen psychosozialer Beratung, sozialer und sozialpädagogischer Arbeit einen großen Bedarf, in komplexen Situationen handlungsfähig zu sein. Egal ob wir einzelne Menschen begleiten oder Familiensysteme, ob Sie in Gruppen arbeiten, oder in größeren Netzwerken, für all diese Bereiche gilt, dass wir sie als Fachkräfte genau verstehen und dass wir sie konstruktiv gestalten müssen. Genau dafür gibt das Psychodrama viele Instrumente und Strategien an die Hand.
Das dürfen Sie erwarten
Ausgehend von Ihren bisher erworbenen Kompetenzen lernen Sie in dieser Weiterbildung psychodramatisches Denken und psychodramatisches Handwerkszeug kennen und Sie lernen es in Ihrer Praxis anzuwenden. Sie erfahren zunächst sich selbst und ihre Lebensrollen im Kontext der Gruppe, erleben gruppendynamische Bewegungen und lernen diese zu verstehen und zu analysieren. Neben den grundlegenden Inhalten des Psychodramas werden spezifische psychodramatische Methoden im Hinblick auf die Anforderungen der psychosozialen Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und deren Bezugssystemen vermittelt. Ein Schwerpunkt der gemeinsamen Arbeit liegt darauf, das psychodramatische Repertoire so zu erlernen, dass Sie es schon bald in Ihrer alltäglichen Arbeit anwenden können. Im Laufe der Zeit erhalten Sie ein Theorie- und Handlungsrepertoire, das Sie dazu befähigt, Gruppen und Einzelne zu beraten und sie in Veränderungsprozessen zu begleiten.
Daneben werden immer wieder Modelle aus der Entwicklungspsychologie und Familienforschung, aber auch aus der aktuellen sozialpädagogischen Diskussion in die gemeinsame Arbeit einfließen. Diese Modelle sind hilfreich für ein tieferes Verständnis von heutigen Familiensystemen und deren Dynamik. Die psychodramatische Arbeit wird dabei konsequent auf sozialpädagogische und psycho-soziale Praxis bezogen. Für diese Praxisfelder werden sie befähigt, individuelle Prozesse und Prozesse der Gruppe sowohl für Kinder und Jugendliche als auch für Erwachsene zu verstehen, zu begleiten und mit szenisch-kreativen Mitteln zu steuern.
Die genauen thematischen Schwerpunkte der Arbeit entnehmen Sie bitte der Auflistung der Seminare in der rechten Spalte.
Verfahren und Konzept
Psychodrama ist ein Verfahren zur professionellen Gestaltung von Beziehungsarbeit. Der Begründer Jacob Levi Moreno hat dieses Verfahren in Wien und in den USA entwickelt, von wo aus es sich weltweit verbreitet hat. Auch in Deutschland wird das Psychodrama in psychosozialer Arbeit, Therapie und in Organisationszusammenhängen verwendet. Hier wurde es von verschiedenen Autoren (z.B. Hutter, Schacht, Buer, von Ameln etc.) weiterentwickelt. Eine Literaturliste mit wichtigen Schriften zum Psychodrama finden sie hier.
Psychodrama und Soziometrie schärfen den Blick für die vielfältigen Szenen, die Menschen beschäftigen und belasten. Und sie verhelfen den Professionellen, sich in den immer komplexer werdenden Problemlagen sicher zu bewegen. Der psychodramatische Raum lädt dazu ein, zu spielen und zu experimentieren. Im Psychodrama verliert der Wunsch das eigene Leben zu verändern an Schwere. Aus schöpferischem Spiel und Leichtigkeit entstehen neue Einfälle und gangbare Wege. Damit ist das Psychodrama prädestiniert dafür Beratungs- und Entwicklungsprozesse aller Art zu gestalten.
Ausgangspunkt dieser Arbeit ist die Idee vom kreativ spontanen Menschen, der als aktiv Handelnder seine Welt selbstverantwortlich gestaltet. Der Mensch darf dabei nie isoliert betrachtet werden, sondern er entfaltet sich immer in seinen Beziehungen zu anderen Menschen. Dieses Beziehungsnetz betrachtet das Psychodrama in seiner ganzen Komplexität. Der Mensch wird in seiner Körperlichkeit, mit seiner individuellen Biografie, mit seinen Beziehungen, in seiner gesellschaftlichen Einbindung und mit seinen Werten, Normen und Traditionen wahrgenommen. Keine dieser Dimensionen ist unwichtig, wenn wir den Menschen wirklich verstehen wollen.
Das Psychodrama besitzt aber auch ein breites Instrumentarium konkreter Techniken, Methoden und Arrangements, das darauf abzielt, die Selbstregulationskräfte und Beziehungskompetenzen zu aktivieren und sie zu entwickeln. Dieses Instrumentarium hilft dem Einzelnen, aber auch Gruppen, sich besser zu verstehen und die eigene Lebenswelt kreativ zu gestalten. Dabei wirkt die psychodramatische Arbeit stabilisierend, konfliktlösend, ressourcenentwickelnd und entwicklungsfördernd.
Lernformen
- Berufs- und themenbezogene Persönlichkeitsentwicklung und psychodramatische Selbsterfahrung in einer kontinuierlichen Gruppe
- Theorie- und Methodenseminare
- Psychodrama-Werkstatt
- Anwendungstraining in eigenen Angeboten in ihrem bisherigen oder einem neuen Arbeitsfeld
- Weiterbildungssupervision
- Intervision in selbstorganisierten Regionalgruppen
- Eigenstudium
Ausbildungsziele
- Sie streben an, Einzelne und Gruppen mit dem Verfahren Psychodrama zu begleiten und so Ihre sozialpädagogische, sozialarbeiterische oder psychosoziale Arbeit zu professionalisieren.
- Wir vermitteln Ihnen Kenntnisse und Fertigkeiten hierzu.
- Sie entwickeln eine psychodramatische Haltung, mit der Sie ihrem Klientel aber auch komplexen Situationen gegenübertreten.
- Wir begleiten Sie auf Ihrem Weg in die professionelle Praxis.
- Sie stellen sich der Aufgabe, ein hohes Maß an Rollenflexibilität als persönliches Kompetenzprofil für die psychosoziale Arbeit zu entwickeln.
- Wir befähigen Sie zu kompetenter Beratung und zu zielgerichteten Interventionen in ihrer psychosozialen Arbeit.
Zielgruppe
Sie wollen Ihr Berufsprofil auf dem Hintergrund Ihre bisherigen Kenntnisse und Fähigkeiten um die Möglichkeiten szenisch-kreativen Arbeitens erweitern. Sie haben Interesse an berufs- und persönlichkeitsbezogener Entwicklung. Sie arbeiten möglicherweise bereits in einem medizinischen, psychologischen, pädagogischen, sozialpädagogischen, theologischen Beruf, als Trainer, in der Personalführung oder in einem anderen Feld.
Zugang zu dieser Weiterbildung
Grundlage, um an dieser Weiterbildung teilzunehmen, ist ihre persönliche Motivation und sind ihre bisherigen Kenntnisse. Bitte melden Sie sich zum Aufnahmeprozess an. Wir laden Sie dann zu einem Vorgespräch mit den Kursleiter:innen ein und lotsen Sie durch die weiteren Schritte. Sind alle Voraussetzungen geklärt, melden Sie sich zum Entscheidungsmodul an. Erst danach entscheiden Sie sich endgültig, ob Sie an der Weiterbildung teilnehmen möchten.
Das Institut
Das ISI bietet seit 2002 Psychodrama-Ausbildungen an. Das ISI ist anerkanntes Weiterbildungsinstitut des Deutschen Fachverbandes für Psychodrama (DFP) und der Federation of European Psychodrama Training Organisations (FEPTO) . Darum wird die Weiterbildung nach den Richtlinien dieser Fachverbände durchgeführt. Da das Institut mit seinen Angeboten breit aufgestellt ist, ist es juristisches Mitglied in der DGSv, von „Weiterbildung Hamburg“ und kooperiert mit weiteren Verbänden (AGHPT, DGfB,) u.a.. Das Institut für soziale Interaktion hat es sich zur Aufgabe gesetzt, Kommunikationsprozesse und deren vielfältige Ausgestaltung zum Thema zu machen.
Flyer
Umfang dieser Weiterbildung
Folgende Mitarbeiter:innen werden bei dieser Weiterbildung mitwirken.
Kursleitung:
Theorie- und Methodenseminare:
Lehrsupervision:
Änderungen vorbehalten
Termine
Jahresübersicht
- 1. Modul: Grundlagen des Psychodramas (1-8)
- 2. Modul: Anwendung von Theorie und Methodik (9-15)
- 3. Modul: Vertiefende Aspekte psychodramatischer Arbeit (16-19)
Folgende Termine sind bereits geplant:
Abgeschlossene Termine:
Ort
Die Veranstaltung findet in Hamburg statt.Abschluss
Kosten
Teilnahmebeitrag für das Entscheidungsmodul (3 Tg. = 24 UStd. je Seminar): | 300,– € |
Teilnahmebeitrag für 18 Seminare mit 54 WBT von je 100 €: | 5.400,– € |
Gesamtkosten: | 5.700,– € |
Nach dem Entscheidungsmodul erfolgt die Zahlung durch 27 monatliche Raten von je 200 € für 54 Weiterbildungstage in der laufenden Gruppe.
Nicht enthalten sind die Kosten für Unterkunft und Verpflegung und die Kosten für die Weiterbildungssupervision (ca. 67,50 € pro UStd. Einzel -, ca. 18,50 € pro UStd. Gruppenlehrsupervision p. P.), die direkt mit der Supervisor:in abgerechnet werden und die Zertifizierungsgebühr von 100 €.