Beschreibung
Programm 2013:
Kursleitung
und das ISI-Team
Folgende Materialien können wir Ihnen bereits zur Verfügung stellen:
Download: Fachtagung 2013 Paul Gerhard Grapentin | Eroeffnungstext
Download: Fachtagung 2013 Joerg Fellermann Grusswort der DGSv
Download: Fachtagung 2013 Vortrag Dr. Falko von Ameln | Systemische und psychodramatische Sichtweisen auf Führung
Download: Fachtagung 2013 Dr. Falko von Ameln | Thesenpapier zum Vortrag
Download: Fachtagung 2013 Vortrag Dr. Christoph Hutter | Das Feld gemeinsam bestellen
Download: Fachtagung 2013: Mitarbeiterliste
Download: Fachtagung 2013 Cecile Osse: zum Workshop von Anne Reichmann: Leitung im Veränderungsprozess
Die Fachtagung für szenisch-kreatives Arbeiten im Beruf
Von einer Führungskraft werden sowohl klare Zielorientierung als auch glaubwürdige Beziehungsgestaltung erwartet. Wie kann dieser anspruchsvolle Weg gelingen?
Supervisorinnen und Coaches, die eher eine externe Perspektive einnehmen, brauchen einen ganz besonderen Zugang zu diesem Thema.
Auf der einen Seite sind sie aufgefordert, ihr eigenes Setting zu gestalten und hier leitend aufzutreten. Auf der anderen Seite dürfen sie nicht die Rolle der internen Leitung übernehmen, weil sie dazu die Mittel nicht in der Hand haben. Gleichzeitig werden sie aber von Leitung beauftragt oder arbeiten unmittelbar mit Führungskräften zusammen und bewegen sich in einer vorgefundenen Führungskultur. Wie füllt der Supervisor/Coach/Berater seine (Leitungs-) Rolle aus? Welche (Führungs-)Konzepte stehen ihm hierfür zur Verfügung?
Szenisch-kreative Arbeitsweisen haben eher einen sozial- und wertorientieren Hintergrund. Welches Potential liegt darin, besonders wenn diese Verfahren mit gängigen Konzepten systemischer Ansätze konfrontiert werden? Und warum wird an vielen Stellen auf szenisch-kreative Arbeitsformen zurückgegriffen?
Veränderung braucht Gestaltung. Wie kann eine gemeinsame Bewegung entstehen, die sowohl die Organisationsziele als auch die Möglichkeiten und Grenzen persönlicher Kreativität und eine gerechte Verteilung im Auge hat?
Diese Fragen werden von verschiedenen Referentinnen und Standpunkten aus untersucht und beleuchtet. Es sollen Wege aufgezeigt werden, wie gemeinsame Bewegung sowohl ein Mittel der Bearbeitung darstellt als auch ein Gestaltungkonzept im Bezug auf Führung.
mehr…
Diese Tagung findet in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Supervision (DGSv) statt.
Programm im Überblick
Freitag, 31. Mai 2013
15.00 Uhr | Anreise und Stehkaffee |
16.00 Uhr | Begrüßung
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16.10 Uhr | Grußwort der Deutschen Gesellschaft für Supervision (DGSv)
Jörg Fellermann, Köln |
16.25 Uhr | Einstieg ins Thema der Fachtagung
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17.00 Uhr | Vortrag: „Systemische und psychodramatische Sichtweisen auf Führung“
mehr… Der Vortrag macht sich auf die Suche nach einer psychodramatischen Führungskonzeption. Umrisse eines solchen psychodramatischen Führungsverständnisses werden mit zentralen Aussagen der systemischen Organisations- und Führungstheorie kontrastiert. Dabei zeigen sich Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Ansätze, die für ausreichend Diskussionsstoff sorgen. Der Vortrag sieht sich vorrangig als Angebot einer Standpunktbestimmung und Verortung der Leitung, daraus resultierend geht es aber auch um die Frage, welche Interventionen auf der Bühne gewählt werden.
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17.40 Uhr | Steh-Austausch beim Kaffee |
18.00 Uhr | Vortrag: „Das Feld gemeinsam bestellen – eine Herausforderung für Leitung“
mehr… Über ein angemessenes und wirksames Führungsverhalten wird nicht erst in der Moderne nachgedacht. Michel Foucault greift auf Leitungsbilder aus der griechischen und aus der biblischen Tradition zurück, um zu begreifen, was gute Führung ausmacht. Schlechte Führung – so die alte Botschaft – führt die Leitenden in einen Zustand der Dauerüberlastung. Die Untergebenen übernehmen immer weniger Verantwortung und werden zunehmend apathisch. Diesen Zusammenhang gilt es zu verstehen!
Gegen diese Dynamik hilft, gemeinsame Sache zu machen – die Kunst, sich um der Sache Willen zu verbünden. Auch hier gibt es eine alte Tradition, die gerade neu entdeckt wird: die Allmende – ein Stück Land, das von allen Bewohnern eines Dorfes gemeinsam bewirtschaftet wird. Die Allmendetradition wird unsere Vorstellungen vom Leiten und Geführt-werden verändern (Commens). Das Psychodrama ist ein Verfahren, das diese Tradition gut aufgreifen kann, weil es ihr ähnlich ist.
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18.40 Uhr | lebendige Reflexionen
Moderation:
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19.30 Uhr | Pause
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20.00 Uhr | ein rauschendes Fest mit festlichem Buffet und Tanz mit DJ |
Samstag, 01. Juni 2013
09.30 Uhr | 8 Workshops zum Thema (siehe unten) |
12.30 Uhr | Mittagspause mit Imbiss |
14.00 Uhr | 8 Workshops zum Thema (2. Durchgang mit neuen TeilnehmerInnen) |
17.00 Uhr | Ein- und Ausblick
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18.00 Uhr | Ende |
Workshops
- Workshop 1
Führungskonzepte: psychodramatisch und/oder systemisch
mehr…Der Workshop schließt inhaltlich an den Vortrag vom Vortag an und lotet den Nutzen eines psychodramatischen und systemischen Blicks auf Führung für die Praxis aus. Führung kann einerseits dazu beitragen, dass sich in Teams und Organisationen dysfunktionale Interaktionsmuster herausbilden – Moreno hätte von Rollenkonserven gesprochen. Andererseits hat Führung auch die Aufgabe, solche Muster zu verstören und Raum für kreative Neugestaltungen zu eröffnen. Anhand von Fallbeispielen aus der Praxis der Teilnehmer/innen werden wir mit psychodramatischen Mitteln herausarbeiten, wie man solche Muster erkennen kann, um neue Wege in der Führung zu eröffnen. (Die Workshop-Teilnehmer/innen sollten möglichst ein Fallbeispiel im Gepäck haben, das entweder aus der eigenen Führungspraxis oder aus der Praxis als Supervisor/in stammen kann.)
- Workshop 2
Leitung im Veränderungsprozess
mehr… Veränderungsprozesse in Organisationen erzeugen Unsicherheit und Angst. Neue Rollen und Kooperationen werden entwickeltdie mitgebrachten Traditionen werden verschmolzen. Dabei tauchen überall Konflikte auf. Es gibt Rivalitäten und divergierende Interessen. Da ist Unruhe, was in Zukunft wird. Manche hinterfragen die Notwendigkeit der Reform grundsätzlich. Andere beklagen sich über die Art der Durchführung. Widerstand gegen die Veränderung ist angemessen und hat etwas zu sagen. Wenn er sich aber festfrisst, kann er sehr destruktiv werden.Es ist für alle Beteiligten orientierend und entlastend, wenn der Umsetzungs- und Konsolidierungsprozess einer Veränderungsmaßnahme als Übergangsprozess gestaltet wird. Dies ist eine Leitungsaufgabe, die von Leitungsgremien und –personen verantwortlich übernommen werden muss in einer Situation, die für diese selbst verunsichernd sind.Für Leitende wie für SupervisorInnen ist es gut, eine Vorstellung davon zu haben, in welchen Phasen und Ebenen solche Prozesse ablaufen und was man dazu beitragen kann, dass sie gelingen. In dem Workshop wird mit der Methode der Institutionsanalyse experimentiert. Durch Supervision aktueller Konfliktsituationen der Teilnehmenden wird das Verständnis für Widerstände vertieft, und ein Input klärt Aufgabe und Haltung von Leitung.
- Workshop 3
Die Vier-Elemente-Technik zur Arbeit mit dem Thema „Führung“
mehr…In diesem Workshop wird die Vier-Elemente-Technik vorgestellt. Die Teilnehmer einer Gruppe erzählen ihre Geschichten von Führung und Praxis. Die Gruppe reagiert durch kreative, verbale und non-verbale Medien. Die Technik hat ihre Wurzeln in einer speziellen Playback-Theater-Übung und wurde von meiner Kollegin Lia Zografou für die Supervision entwickelt. Sie ist Teil einer einjährigen Ausbildung in „Creative Approaches to Supervision“.
- Workshop 4
Tango und Führungskultur: Mit dem Körper verstehen wie führen geht
mehr…Die Aufgabe eine zeitgemäße und wirksame Führungskultur zu entwickeln, stellt sich in jeder Generation neu. Sie braucht kreative, spielerische Räume, in denen Neues aus Herkünftigem erscheinen kann. ‚Zukunft braucht Herkunft‘ (Odo Marquard).Vordergründig nicht selten als erotischer Machotanz wahrgenommen, bietet der Tango Argentino auf seiner Hinterbühne sowohl ein freies Spielfeld zum entdecken und üben als auch eine großes Wissen darüber, wie Führen und Folgen gelingen kann. Im Tango spiegeln sich allgemeine und individuelle Führungsthemen. Es erscheinen subtile Zusammenhänge zwischen Selbstführung und Führungskultur, Rollenverantwortung und Erwartungsbildern, Formen der Macht und destruktiven oder wachstumsfördernden Kräften. Auf der leiblichen Ebene wird das Spannungsverhältnis der leitenden Prinzipien wahrnehmbar. Diese Impulse wollen wir aufgreifen und danach suchen, wie Führen und Folgen im gemeinsamen Gehen gedacht und wirksam werden können.
- Workshop 5
Führungskonzepte und Väterlichkeit
mehr…Führung gestaltet sich gerade auch in psychosozialen Beratungsformaten über die Beziehung.Zu unseren „prototypische Beziehungserfahrungen“ (Oberhoff) gehören die Beziehungen zu Mutter und Vater. Von dort stammen unsere frühen Bilder von „Mütterlichkeit“ und „Väterlichkeit“. Diese Erfahrungen wirken in die beraterische, supervisorische bzw. therapeutische Beziehung von Seiten beider Beteiligter hinein. Im Bereich von Unternehmens- und Mitarbeiterführung wird die Bedeutung von Vätern und Väterlichkeit zunehmend thematisiert. Was entdecken wir, wenn wir aus dieser Perspektive auf unsere Bereiche professioneller Beziehungsarbeit schauen?Ausgangspunkt solcher Erkundungen im Rahmen dieses Workshops sind u.a. folgende Aspekte:eigene und kollektive Bilder und Vorstellungen von „Väterlichkeit“ als Qualität von FührungErfahrungen von „Väterlichkeit“ mit eigenen Vater- und Mutter-FigurenAspekte von „Väterlichkeit“ und „Bindung“ im Hinblick auf Führen und Sich-führen-lassenFührung als schöpferisch-kreativer und empathischer Prozess („Theorie U“)transgenerationale Wirkung von Erfahrungen zu „Führung“ und „Väterlichkeit“ aus unseren Eltern- und Großeltern-Generationen.Mit unterschiedlichen (psychodramatischen) Mitteln bewegen wir uns in diesem Workshop durch das Feld, das sich zwischen diesen Aspekten aufspannt. Ziel ist, die Teilnehmenden für mögliche Zusammenhänge zwischen ihren Konzepten von Führung/Leitung und den Bildern von Väterlichkeit, die in die Arbeitsbeziehung einfließen, zu sensibilisieren.
- Workshop 6
Salutogene (gesundheitsförderliche) Führung – psychodramatisch erlebt
mehr…Der Workshop startet mit einer systemtheoretischen Positionsbestimmung von Führung: Führung als Verbindung von Menschen mit Menschen, Menschen mit Aufgaben, Menschen mit Organisationen.Die Position der Führungskraft „zwischen den Stühlen“ wird szenisch erlebbar.Im Anschluss geht es um eine psychodramatische Aneignung von Antonovskys Konzept des Kohärenzgefühls, des „sense of coherence“.Was bedeutet Verstehbarkeit, was Bewältigbarkeit, was Bedeutsamkeit im Arbeitsalltag – und wie können Führungskräfte diese Perspektiven nutzen, um salutogen zu führen?Ein dritter Abschnitt des Workshops widmet sich der Wertschätzung . Was unterscheidet Lob von Wertschätzung, und in welchem Zusammenhang stehen Wertschätzung und salutogene Führung? Zwei praktische Übungen machen den Zusammenhang erlebbar.
- Workshop 7
Praxisseminar: Aus der Sicht der Leitung einer Einrichtung für essgestörte Frauen
mehr…In diesem Workshop, in dem sowohl Männer als auch Frauen willkommen sind, wird zunächst eine Einrichtung vorgestellt, in der 62 Mädchen und Frauen mit schweren Essstörungen leben. Neben der esstherapeutischen Begleitung hat jede einen Alltagscoach (Bezugstherapeut), eine PsychotherapeutIn und Förderung durch Gruppentherapien und gruppenpädagogische Termine. Dies wird alles durch die Einrichtung koordiniert und die therapeutischen Maßnamen abgestimmt.Nachdem die Strukturen und Grundsätze der Einrichtung durch die Leitung kurz vorgestellt wurden, soll folgenden Fragen nachgegangen werden:Was braucht eine Therapeutin, die in einer solchen Einrichtung arbeitet?Welche Fallen gibt es erfahrungsgemäß?Welcher Art sind die Konflikte, die Leitung zu lösen hat?Was braucht ein Supervisor, der unsere Teams begleitet?Welcher Art sind die Konflikte, die Leitung hier zu lösen hat?Welche Aufgabe hat ein Supervisor oder Coach, der von der Einrichtung beauftragt wird, eine Kollegin für eine Zeit zu begleiten?
- Workshop 8
Führen, begleiten oder gewähren lassen – der schwierige Umgang mit Jugendlichen in Psychotherapie und psychosozialer Arbeit
mehr…In diesem Workshop soll die Beziehungsgestaltung zwischen erwachsenen Berater/Therapeutin und den Jugendlichen im Focus stehen. Mit psychodramatischen Methoden soll dargestellt werden, wie Zugänge zum professionellem Arbeiten mit dieser Alterstufe möglich werden.Jugendliche befinden sich in der Ablösungsphase von „alten“ Autoritäten. Das Selbstbild ist in ständiger Veränderung. Alles gerät in Bewegung und formiert sich in kurzen Zeitabständen neu. Gerade jetzt sind sie auf der Suche nach neuen Vorbildern, Begegnungen und Inspirationen und benötigen stabile Beziehungen und ein robustes Gegenüber.Besonders die Abgrenzung den Erwachsenen gegenüber setzt auch die psychosozialen Berater einem Wechselbad von Ablehnung, Bedürftigkeit, Verweigerung und Anerkennung aus.Wie ist die Beziehung zu gestalten? Wie viel Führung, Grenzen und wie viel Vertrauen und Akzeptanz benötigen Jugendliche in einer professionellen Bindung? Wie kann die Motivation der Jugendlichen zur Kooperation geweckt werden? Wie kann sich die Therapeutin vor dem Wechselbad aus Überhöhung und Entwertung schützen?Mit Methoden des Psychodramas soll die Beziehungsgestaltung – die Begegnung – betrachtet werden, die das Selbstwertgefühl des Jugendlichen erhalten, ohne den Erwachsenen zu demontieren.Der Workshop richtet sich an Menschen, die im psychosozialen Bereich mit Jugendlichen arbeiten.
110 Teilnehmende.
Ort
Die Veranstaltung findet in Hamburg statt.Flyer
Im Flyer finden Sie alles Wichtige als PDF:
Fachtagung 2013 Flyer
Kosten
Tagungsbeitrag: 230 €
ISI-Ausbildungskandidaten: 195 €
ISI-Ausbildungskandidaten der Weiterbildung zum Psychodrama-Practitioner WB 12: Preis pauschal plus 45 Euro.
ISI-Ausbildungskandidaten der Weiterbildungen zum Supervisor/Coach K 3 – K 4: Preis pauschal
Nicht enthalten sind die Kosten für Ihre Unterkunft, die Sie bitte bei Bedarf selbständig buchen.
Voraussetzungen
Anrechenbarkeit
- 2 Weiterbildungstage
- Fachausbildung Psychodrama
- Sonderseminar
- Weiterbildung zum/zur Psychodrama-Praktiker:in
- Weiterbildung zum/zur Supervisor:in und zum/zur Coach:in